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Malerin Simone Distler Malerin Simone Distler: Erfolgreiche Spätstarterin aus Erdeborn

Von Daniela kainz 03.08.2014, 18:45
Geschafft: Die junge Malerin Simone Distler hat ihr Diplom abgelegt und dafür viel Lob geerntet.
Geschafft: Die junge Malerin Simone Distler hat ihr Diplom abgelegt und dafür viel Lob geerntet. Jürgen Lukaschek Lizenz

Erdeborn/MZ - Einen besseren Einstieg in die künstlerische Selbstständigkeit konnte es für Simone Distler wohl kaum geben. Die junge Malerin aus Erdeborn verteidigte jetzt erfolgreich ihre Diplomarbeit an der Burg Giebichenstein, der Kunsthochschule in Halle.

Für ihre Abschlussarbeit im Fachgebiet Malerei erhielt sie eine Anerkennung innerhalb des Kunstpreises der Saale-Sparkasse Halle und wird ihre Bilder im nächsten Jahr mit anderen Preisträgern in einer Ausstellung im Kunstforum der Sparkassenstiftung präsentieren können. „Für ein Jahr darf ich auch als Meisterschülerin bei Prof. Ute Pleuger arbeiten“, freut sich die 32-Jährige über diese zusätzliche Ehrung. Die Künstlerin hatte Simone Distler während ihres Studiums und der Diplomarbeit betreut.

Mehrwöchige kreative Schaffenspause

Nach den Anstrengungen der letzten Monate will sich Simone Distler erst einmal eine mehrwöchige kreative Schaffenspause gönnen und mit ihrem Mann - ebenfalls ein Künstler - das alte Erdeborner Pfarrhaus weiter sanieren. Neue Fenster sollen eingesetzt werden. Das Paar hatte das Gebäude vor einigen Jahren samt einem unter Denkmalsschutz stehenden Taubenturm gekauft und will es nach und nach als Wohnhaus herrichten. Der Platz für ein eigenes Atelier für die Künstlerin wurde darin auch schon gefunden.

Einige Gemälde der Diplomarbeit von Simone Distler sind seit dem vergangenen Wochenende bis zum Freitag, 29. August, jeweils mittwochs bis sonntags in der Zeit von 12 bis 17.30 Uhr im Schauraum Erdeborn, An der Kirche 14, zu sehen. Der Eintritt ist für Besucher frei. Mehr Informationen gibt es im Internet unter: simonedistler.weebly.com

Mit dem Abschluss des Studiums beginnt für die gebürtige Fränkin ein neuer Lebensabschnitt: „Ich muss mich selbst organisieren, das Atelier einrichten und Kontakte knüpfen.“ Zweimal im Jahr möchte sie künstlerische Werke - eigene und die von ihrem Mann, aber auch die von anderen Künstlern - im Schauraum auf ihrem Grundstück der Öffentlichkeit zeigen. Der weiß getünchte Raum befindet sich in einem Nebengebäude des Pfarrhauses und bildete bereits mehrfach den Rahmen für Ausstellungen und künstlerische Begegnungen.

Seit dem Wochenende präsentiert Simone Distler dort eine Bildauswahl ihrer Diplomarbeit, die sie unter das Thema „Zwischen den Orten“ stellte. Kleinformatige - 54 mal 44 Zentimeter große - Arbeiten und großflächige Bilder, die die Maße von Türen haben, entstanden.

Die Gemälde zeigen landschaftliche abstrakte Motive, die dem Betrachter Raum für Assoziationen lassen. Fachleute erinnert die Maltechnik an klassische asiatische Tuschezeichnungen ebenso wie an informelle Malerei.

Die junge Künstlerin griff vor allem zu ungewöhnlichen Mitteln, als sie an ihren großen Gemälden arbeitete, und überließ einiges dem Zufall. Die Farben warf sie zunächst auf die Leinwand. Mit Schwämmen und Besen verteilte sie danach die Farben auf dem Untergrund und näherte sich zumeist spontan den Formen und Strukturen ihrer Motive an.

„Ich bin eine echte Spätstarterin“

Mit dem abgeschlossenen Kunststudium ging für Simone Distler ein Traum in Erfüllung. Ihren beruflichen Einstieg hatte sie in der Modebranche als bekleidungstechnische Assistentin und Modeschneiderin. Später arbeitete sie in einem Modevertrieb. Der Hang zur Malerei blieb all die Jahre erhalten. „Dann habe ich mich eines Tages durchgerungen und das Studium begonnen. Ich bin eine echte Spätstarterin“, meint sie.

Ganz ad acta gelegt hat die Künstlerin ihre Beschäftigung in der Modebranche nicht. Noch immer ist sie in regelmäßigen Abständen in der Produktentwicklung tätig. „Ich arbeite dort blockweise, damit ich mich danach wieder intensiv und über einen längeren Zeitpunkt meiner Kunst widmen kann“, erklärt sie. Eines Tages aber würde sie ganz gern allein von ihrer Kunst leben können.

Die Gemälde zum Thema „Zwischen den Orten“ können besichtigt werden.
Die Gemälde zum Thema „Zwischen den Orten“ können besichtigt werden.
Jürgen Lukaschek Lizenz