Kloster Helfta Kloster Helfta: Dänin führt nun das Zepter
Eisleben - Die Zisterzienserinnen im Kloster Helfta haben Christiane Hansen zu ihrer neuen Priorin gewählt. Die 49-Jährige ist Nachfolgerin von Priorin Agnes Fabianek, die im Januar nach schwerer Krankheit im Alter von 73 Jahren verstorben war. Die gebürtige Österreicherin, langjährige Äbtissin in Mariastern-Gwiggen am Bodensee, hatte den Konvent in Helfta seit 2009 geleitet.
Der Last des Amtes bewusst
Dass sie zur neuen Priorin gewählt worden sei, habe sie überrascht und natürlich auch gefreut, sagte Christiane Hansen im Gespräch mit der MZ. Sie sei sich aber auch durchaus der „Last des Amtes“ bewusst. „Die Würde geht mit der Bürde einher.“ Die Wahl leitete der Generalabt des Zisterzienser-Ordens, Mauro-Giuseppe Lepori. Derzeit leben insgesamt zwölf Zisterzienserinnen in dem Konvent in Helfta. Wie die Priorin sagte, bereiten sich gerade zwei Kandidatinnen auf den Eintritt ins Kloster vor. Die Frauen, die aus dem Eichsfeld beziehungsweise aus Franken stammen, haben ein halbes Jahr mit den Schwestern gelebt. Jetzt steht ihre feierliche Einkleidung mit dem Ordensgewand bevor. Ob sie endgültig Nonnen werden, werden sie und der Konvent aber erst in einigen Jahren entscheiden.
In Kopenhagen geboren und aufgewachsen
Christiane Hansen ist 1985 im Alter von 20 Jahren in den Zisterzienser-Orden eingetreten. Und zwar in Dänemark. Sie ist nämlich in Kopenhagen geboren und dort auch aufgewachsen. Ihr Kloster in Dänemark sei dann allerdings aufgelöst worden. Sie ging deshalb nach Bayern und trat ins Kloster Seligenthal in Landshut ein. Ihr Ordensgelübde (Profess) leistete sie in die Hände der Äbtissin Assumpta Schenkl - die 1999 nach dem Wiederaufbau von Kloster Helfta hier die erste Äbtissin wurde. Auch einige ihrer jetzigen Mitschwestern kennt Christiane Hansen noch aus Seligenthal. „Ich bin hier überhaupt nicht fremd“, sagte sie. Zumal sie früher schon immer mal für einige Zeit in Helfta gelebt hat. 2013 ist sie dann von ihrem Orden dauerhaft nach Helfta abgeordnet worden, um den Konvent zu unterstützen. „Ich habe eng mit Mutter Agnes zusammengearbeitet“, sagte sie. „Wir haben uns sehr gut verstanden; es war eine schöne Zeit.“
In ihrem neuen Amt wolle sie an das Wirken ihrer Vorgängerinnen anknüpfen, so Christiane Hansen, die dabei unter anderem die ökumenische Arbeit im Blick hat. „Für mich ist es eine große Freude, dass hier in der Lutherstadt Eisleben ein Kloster wieder entstehen konnte.“ Wichtig sei ihr auch, dass Helfta ein Ort der Frauen sei. Und natürlich ein Ort des Gottesdienstes. „Zu unseren täglichen Gebeten ist jeder herzlich willkommen.“ (mz)