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Käufer für Sax Clubzone gesucht Käufer für Sax Clubzone gesucht: So sieht es heute in der leeren Kult-Disko aus

Von Tina Schwarz 14.11.2018, 13:00
Der große Tanzsaal
Der große Tanzsaal Lukaschek

Eisleben - In der Garderobe hängen unzählige leere Kleiderbügel. An den Wänden kleben alte Plakate mit angesagten Partyterminen. Und in der Mitte des Raumes baumelt eine riesige Diskokugel von der Decke.

Sax Clubzone in Eisleben seit 2017 geschlossen

Fast wirkt es so, als würde der Tanztempel in der Unterrißdorfer Straße in Eisleben am Wochenende wieder seine Pforten öffnen. Doch schon lange dröhnt hier keine Musik mehr aus den Lautsprechern. Das frühere Sax ist in einen Dornröschenschlaf gefallen. Seit April 2017 ist die Diskothek geschlossen und steht leer.

„Es waren einfach nicht mehr die Massen an Leuten da. Aus kaufmännischer Sicht hat es sich nicht mehr gelohnt“, erzählt Heiko van Vliet, der Geschäftsführer der Diskotheken-Kette Sax Clubzone.

Bis zu Tausend Besucher am Wochenende in Eisleben

Im August 2008 hatte er den Standort eröffnet. Bis 2017 lockte der Club jeden Freitag und Samstag Tanzwütige aus der Region nach Eisleben. Auf zwei Etagen mit fast 2.000 Quadratmetern gab es verschiedene Floors, in denen regionale, aber auch überregionale DJs auflegten.

Bis zu 1.000 Menschen sollen hier am Wochenende feiern gewesen sein. „Es lief viele Jahre richtig gut“, erinnert sich van Vliet, dem auch das Sax in Dölzig und andere Clubs in der Region gehören. „Eisleben war mit dem Club in Dölzig das umsatzstärkste Lokal.“

Vor ein paar Jahren habe sich dann aber die Feierkultur der Leute verändert. „Die Diskos waren kein Ort des Treffens mehr. Die Zahl der Gäste ging zurück“, erzählt er.

„Dann wurde nur noch einmal pro Woche aufgemacht, dann nur noch alle zwei bis drei Wochen, bis es sich gar nicht mehr lohnte.“

Woran das lag, kann van Vliet nur mutmaßen. „Es ging damals vielen so“, erzählt er. „Ich denke, dass aber auch die sozialen Netzwerke ein Ursache sind.“

Durch diese müsse man sich nicht mehr zwangsläufig in Diskos verabreden, um Neuigkeiten zu erfahren. Das ging nun auch von zu Hause aus.

Disko in Eisleben war vor der Wende als „Fresswürfel“ bekannt

Schon lange bevor das Gebäude zum Sax wurde, war es bereits eine Diskothek. Damals lockte es von 1995 bis 2008 Tanzwütige unter dem Namen Max-Park in die Lutherstadt.

Ursprünglich gehörte das Gebäude allerdings zum Volkseigenen Gut (VEG) in Eisleben. Erbaut wurde es bereits in den 70er Jahren. Zu DDR-Zeiten wurde es im Volksmund als „Fresswürfel“ bezeichnet. Denn das Verwaltungsgebäude beherbergte auch eine Kantine für die Mitarbeiter der VEG.

Kommt neuer Club nach Eisleben?

Auf der Internetseite von Immowelt wird das Gebäude seit etwa einem halben Jahr von dem Eigentümer, Immobilien Gröll-Dinu aus Essen, zum Verkauf oder zur Miete angeboten.

„Man könne sich vorstellen, dass hier künftig wieder eine Diskothek Einzug hält“, heißt es vom Eigentümer auf Nachfrage der MZ. Die Einrichtung des Tanztempels sei schließlich noch da und könne auch bei Bedarf übernommen werden.

Aber auch eine andere Nutzung sei möglich. Laut Eigentümer gab es bereits Interessenten. Darunter sollen auch ein Hotel und ein Veranstalter von Partys gewesen sein. „Bisher kam allerdings kein Vertrag zustande.“ (mz)

In dem Gebäude aus den 70er Jahren war früher eine Kantine.
In dem Gebäude aus den 70er Jahren war früher eine Kantine.
Lukaschek