Gemeindegebietsreform Gemeindegebietsreform: Mansfeld-Südharz hat eine neue Verwaltungsstruktur

SANGERHAUSEN/MZ. - Die Verwaltungsgemeinschaften sind verschwunden, dafür gibt es nun in Mansfeld-Südharz neun Einheits- und zwei Verbandsgemeinden.
Grund hat Wipperstadt überholt
Größte Stadt bleibt die Kreisstadt Sangerhausen, die rund 30 000 Einwohner zählt. Gefolgt wird die Rosen-und Bergstadt von der Lutherstadt Eisleben, die nach den jüngsten Eingemeindungen von Burgsdorf und Hedersleben auf über 26 000 Einwohner kommt. Als drittgrößte Gemeinde im Landkreis hat die neue Verbandsgemeinde Mansfelder Grund - Helbra jetzt die Stadt Hettstedt abgelöst.
Die Wipperstadt ist zwar durch die Eingemeindung von Ritterode und Walbeck auf knapp 16 000 Einwohner angewachsen, doch der Verbund von nunmehr acht Ortschaften im Mansfelder Grund - Helbra kann noch rund 700 Einwohner mehr vorweisen. Der Zuwachs erklärt sich aus der "Rückkehr" von Klostermansfeld aus der Verwaltungsgemeinschaft Gerbstedt und dem Wechsel von Blankenheim aus der Allstedter Verwaltungsgemeinschaft in den Mansfelder Grund.
CDU bei Wahl am erfolgreichsten
In all den neuen Großgemeinden sind inzwischen auch neue Gemeinderäte und hauptamtliche Bürgermeister gewählt worden. Dabei war die CDU mit ihren Bewerbern am erfolgreichsten. Sie stellt die neuen Oberhäupter in den Einheitsgemeinden Südharz (Ralf Rettig), Stadt Allstedt (Jürgen Richter), Stadt Gerbstedt (Siegfried Schwarz) und Mansfelder Grund - Helbra (Bernd Skrypek) sowie in der Verbandsgemeinde Goldene Aue (Ernst Hofmann).
In der Stadt Arnstein hatte mit Frank Sehnert ein Einzelbewerber die Nase vorn. Und im Seegebiet konnte der parteilose Jürgen Ludwig mit SPD-Unterstützung das Bürgermeisteramt erringen. In der Lutherstadt Eisleben (Jutta Fischer), Hettstedt (Jürgen Lautenfeld) und Mansfeld (Dietmar Sauer) standen im Zuge der Gemeindegebietsreform keine Bürgermeisterwahlen an.
In Sangerhausen nähert sich die Amtszeit von Dieter Kupfernagel (Die Linke) jetzt dem Ende. In der Kreisstadt wird deshalb am 28. Februar dieses Jahres ein neuer Oberbürgermeister gewählt.
Allerdings ist die umstrittene Gebietsreform noch nicht endgültig unter Dach und Fach. Nach wie vor regt sich zum Teil heftiger Widerstand, besonders in jenen Orten, die sich in der freiwilligen Phase keiner neuen Großgemeinde angeschlossen haben.
Widerstand besonders in Stolberg
Das betrifft vor allem die Stadt Stolberg, die nun der Einheitsgemeinde Südharz zugeordnet werden soll. Doch die frühere Residenzstadt mit dem imposanten Schloss will auch in Zukunft eigenständig bleiben, so wie die Ortschaften Wickerode, Winkel oder Dederstedt. Stolberg fühlt sich vom Land schlecht behandelt und pocht auf den Status einer "besonders hervorgehobenen Gemeinde".
Arnstedt und Wiederstedt wollen nicht - wie vom Innenministerium des Landes Sachsen-Anhalt geplant - zur Stadt Arnstein, sondern sich der Stadt Hettstedt anschließen. Die Gemeinderäte beider Orte haben auf der Grundlage von Bürgeranhörungen entsprechende Beschlüsse gefasst und auch schon die Gebietsänderungsverträge mit Hettstedt ausgehandelt. Das Land hat die Unterzeichnung aber untersagt.
Nachdem die Widersprüche dagegen abgewiesen wurden, haben beide Gemeinden im September des Vorjahres Klagen eingereicht, die allerdings noch nicht entschieden sind. Spätestens bis Mitte des Jahres will das Innenministerium in Magdeburg die bisher ungelösten Fälle zu einem Ende bringen.