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Sicherung der medizinischen Versorgung Fünf Maßnahmen mit denen in Mansfeld-Südharz der Ärztemangel behoben werden soll

Der Landkreis Mansfeld-Südharz unterstützt bei Gründung und Übernahme von Arztpraxen. Wie viel finanzielle Unterstützung Mediziner bekommen können.

Von Joel Stubert 28.06.2024, 17:00
Symbolfoto - Der Landkreis Mansfeld-Südharz unterstützt bei Gründung und Übernahme von Arztpraxen.
Symbolfoto - Der Landkreis Mansfeld-Südharz unterstützt bei Gründung und Übernahme von Arztpraxen. (Foto: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbi)

Eisleben/Hettstedt/Sangerhausen/MZ. - Der Landkreis versucht weiter, die medizinische Versorgung in Mansfeld-Südharz zu verbessern. Dazu kann er jedes Jahr 150.000 Euro aus dem Haushalt aufwenden. In diesem Jahr fördert man mit dem Geld fünf Maßnahmen.

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Hausarztpraxis in Helbra soll entstehen

In Helbra soll etwa eine Hausarztpraxis entstehen und in Eisleben eine Praxis für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Ebenfalls finanziell unterstützt wird die Anstellung einer Fachärztin für Allgemeinmedizin in einer Praxis in Helbra und die Übernahme einer Allgemeinmediziner-Praxis in Ziegelrode.

Eine Medizinstudentin, die sich verpflichtet hat, nach dem Studium in MSH tätig zu werden, kommt auch in den Genuss einer finanziellen Unterstützung durch den Landkreis. Die 150.000 Euro zahlt der Kreis in Form von Stipendien und Prämien. Bis Ende 2023 hatte der Kreis knapp 100.000 Euro investiert.

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25 Hausarztstellen in Sangerhausen und Eisleben unbesetzt

Für eine neue Niederlassung oder die Übernahme einer Praxis sind in Sangerhausen, Eisleben und Hettstedt bis zu 30.000 Euro möglich, in allen anderen Orten bis zu 50.000 vorgesehen. Für die Neuanstellung in einer Gemeinschaftspraxis gibt es einmalig 10.000 Euro.

Dafür müssen die Mediziner mindestens zehn Jahre in MSH praktizieren. Nach anfänglichen Schwierigkeiten hatte das Programm im Landkreis im Herbst 2022 Fahrt aufgenommen. Seither sind schon einige Praxisübernahmen und Stipendien unterstützt worden. Landrat André Schröder (CDU) zeigte sich zufrieden.

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„Unser Ziel ist klar definiert: Die medizinische Versorgung im Landkreis muss gesichert bleiben“, sagt er. „Dafür haben wir kreiseigene Instrumente, die Wirkung zeigen.“ Gleichzeitig präsentiere man sich künftigen Medizinern, indem man mit dem Eigenbetrieb Rettungsdienst Praxistage für Studenten auf einer Wache anbiete und auch Praktika bei niedergelassenen Ärzten unterstütze. Dies werde sehr gut angenommen.

Laut einer Statistik der Kassenärztlichen Vereinigung aus 2023 sind allein in Sangerhausen und Eisleben derzeit rund 25 Hausarztstellen unbesetzt.