Freunde des Bieres reisen auch aus Magdeburg an
WIPPRA/MZ. - Auch diesmal haben sich im voll besetzten Saal wieder jede Menge Stammgäste zu diesem Anlass eingefunden. Nicht nur viele Sympathisanten der Museumsbrauerei, inzwischen zählen rund 100 Personen dazu, waren vertreten, sondern auch Bockbierkenner und -genießer aus vielen umliegenden Städten Dessau, Magdeburg und Halle.
Aus Gerbstedt war eine 20 Mann starke Truppe angereist. Die "Jungs" hatten eigens dazu einen Kleinbus des Reiseunternehmens Franke gemietet. "Wir sind jedes Jahr zum Bockbierfest hier", meinte Torsten. "Unsere Frauen lassen wir da aber zu Hause, denn es geht ums Biertrinken, und davon haben sie keine Ahnung." Daraufhin prostete er "seinen Männern" mit dem Bock aus der Wippraer Brauerei zu den Klängen der Wippraer Blasmusikanten zu.
Zum Bockbier hatte sich das Gastwirtsehepaar Lilia und Matthias Hahn auch die entsprechende Speisekarte einfallen lassen. Neben hausgepökeltem Eisbein mit Sauerkraut stand unter anderem Braumeister Filetgulasch auf der Speisekarte. Ebenso Harzer Bratwürste mit Sauerkraut und Kartoffeln sowie weitere deftige Gerichte. Hahn hatte jedenfalls jede Menge in der Küche zu tun, um den Appetit der vielen hungrigen Gästen zu stillen. Und auch am Zapfhahn gab es für Ehefrau Lilia und ihre Helfer keine Pause.
Es war übrigens das erste Bockbier der Saison, das in der Wippraer Museumsbrauerei gebraut worden ist. "Eigens für das heutige Bockbierfest", bestätigte Norbert Gehring, gemeinsam mit Bruder Dirk Eigentümer der Brauerei. Das deftige Bock werde nun bis Februar in allen Vertriebsstellen ständig im Angebot sei, versicherte er. Gehring wies noch auf einen besonderen Höhepunkt in der rund 500-jährigen Geschichte der Brauerei hin, den es bis dato noch nie gegeben hat. "Wir werden am 20. November das erste Doppelbock anstechen" Es werde eine Alkoholgehalt von 9,5 Prozent haben und nur in einer limitierten Auflage von 1 000 Flaschen zu haben sein.
"Die Etiketten sind von eins bis 1000 durchnummeriert." Für Bierkenner und Sammler sei das sicher eine einmalige Gelegenheit. Denn jedes Etikett sei ein Unikat. Da es in der Biersprachennomenklatur die Vorschrift gäbe, das Doppelbockbiere auf "ator" enden müssen, "haben wir uns für den Namen Wipprator entschieden".
Das war auch für Otto und Sigrid Dammann aus Dessau interessant. Beide kommen schon seit Jahren zum Bockbierfest nach Wippra. "Wir nehmen immer Quartier hier", sagte Dammann. Und auch diesmal hatte Gehring ihnen als Wippraer-Bier-Fans ein Gästezimmer besorgt.
Mit fortgeschrittener Stunde waren dann die Wippraer Musikanten nicht mehr solo, denn viele der Festgäste stimmten in ihre Weisen ein.