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Freund der Sportler nun im Kleingarten

12.04.2006, 16:21

Hettstedt/MZ/km. - Seinen letzten Arbeitstag im Hettstedter Rathaus verbrachte Gert Lupprian natürlich nicht wie jeden anderen. Schon am Morgen gaben sich die Gäste die Klinke seiner Bürotür in die Hand, und noch bevor am Nachmittag zum offiziellen Abschiedsumtrunk eingeladen wurde, hatten Blumen und Präsentkörbe die Herrschaft über seinen Schreibtisch übernommen.

1960 hatte es den gebürtigen Vogtländer in die Wipperstadt verschlagen. Auf dem Walbecker Volksgut absolvierte er damals eine Ausbildung zum Agraringenieur. Als Sekretär für Naherholung tauchte Lupprian am 1. Juli 1972 in das Reich der Hettstedter Sport- und Erholungsstätten ein, welches in seiner Verantwortlichkeit um einige Attraktionen reicher wurde. "Wir hatten die Aufgabe, den Tierpark Walbeck aufzubauen, den bis 1995 noch die Stadt betrieb", erinnert sich der 62-jährige. Hinzu kamen das Sportlerheim am Walzwerkhölzchen, das "Waldcafé", der Verkehrsgarten und der Ölgrundteich, auf dem damals noch Ruderboote und Wassertreter unterwegs waren.

Mit reichlich "Feierabendtätigkeit" habe man zu seiner Zeit das Naherholungsgebiet Hettstedt-Walbeck-Wiederstedt geschaffen. Nach der Wende, dann als Sachgebietsleiter für Sport, Kultur und Schule, kümmerte sich Lupprian vor allem um die Sanierung zahlreicher Objekte. Mit dem Mehrzwecksportplatz am "Waldcafé" entstanden aber auch neue Freizeitmöglichkeiten. Die Vorbereitungen für Weihnachtsmärkte, Stadtfeste und Veranstaltungen im Hettstedter Freibad nahm er ebenso in Angriff. "Er hatte immer offene Ohren für Anliegen der Sportler", weiß auch Frank Mehlis, Vorsitzender von Blau-Weiß Hettstedt.

Es habe ihm immer sehr viel Spaß gemacht, so Gert Lupprian, auch dank der Stadt, die finanzielle Mittel für diverse Vorhaben zur Verfügung stellte. Dass alles so geklappt hat, sei aber auch ein großer Verdienst seiner Ehefrau Ingrid.

42 Jahre sind die beiden verheiratet, vier Kinder und vier Enkelkinder gehören mittlerweile zur Familie. Um die will sich der frischgebackene Ruheständler nun verstärkt kümmern. Und da er es privat weniger mit dem Sport hat, wird man ihn vermutlich häufig im heimischen Kleingarten antreffen.