Eisleben Eisleben: Luthergalerie statt City-Center
EISLEBEN/MZ. - Das Projekt soll "Luthergalerie" heißen und damit nicht an die alte Bezeichnung "City-Center" erinnern, die in Eisleben seit geraumer eher negativ besetzt ist. Gemeint ist das Areal zwischen Sangerhäuser Straße, Hohetorstraße und Nicolaistraße, auf dem für etwa 14 Millionen Euro ein Einkaufszentrum entstehen soll.
Voller Optimismus schauen Bernd Schefold und Jürgen Striffler in die Zukunft der "Luthergalerie". Schefold, Mitglied der Geschäftsleitung, und Striffler, Prokurist der Firma Target-Imcon, Projektentwickler und Bauträger, sind die geistigen Väter hinter dem Projekt, die nun erstmals an die Öffentlichkeit gehen. Zuvor sind sie nur in nichtöffentlichen Sitzungen der Stadtratsausschüsse aufgetreten und haben deren Mitgliedern von ihren Plänen berichtet.
In der "Luthergalerie" soll es als Magnet einen so genannten Vollsortimentler geben, den die Projektentwickler als Anker bezeichnen. Noch stehe nicht fest, welche bundesdeutsche Kette die mit 2 000 Quadratmetern größte Verkaufsfläche in der Galerie belegen wird. Mietverträge seien noch nicht unterschrieben, so Striffler gegenüber der MZ. Allerdings seien die Projektentwickler in "aussichtsreichen Verhandlungen". Daneben soll es Filialen von Textil- und Schuh-Händler geben, Boutiquen seien ebenso geplant wie gastronomische Einrichtungen und Dienstleister, aber auch Einzelhändler wie Bäcker, Fleischer oder Blumenhändler aus Eisleben beziehungsweise aus der Region könnten sich Striffler und Schefold vorstellen.
Das Projekt "Luthergalerie" soll über zwei zentrale Eingänge verfügen, die von der Sangerhäuser Straße und der Nicolaistraße zu erreichen sind. Zudem sei geplant, ebenerdig Parkplätze einzurichten mit der Option, auch auf der Handelsfläche Stellplätze zu planen. In diesem Fall sei die Detailplanung noch nicht abgeschlossen. Bei der Fassadengestaltung, versichert Schefold, soll das Bauamt der Stadt mit einbezogen werden. "Wir wollen keinen Fremdkörper in die Stadt stellen", so Schefold.
Unter "glücklichen Umständen", so Striffler, könnte im Sommer des kommenden Jahres mit dem Bau begonnen werden. Bei einer etwa 15-monatigen Bauzeit rechnen die beiden Projektentwickler mit der Eröffnung im dritten Quartal des Jahres 2012, damit "alle Läden das Weihnachtsgeschäft mitnehmen können", so Striffler.
Wichtige Voraussetzung für die "Luthergalerie" sei die neue Verkehrsplanung in dem Stadtteil gewesen. Mit anderen Worten: Die Galerie müsse von allen Seiten angefahren werden können, ansonsten hätte das Projekt keine Zukunft. "Wer auf dem Einbahnstraßenring in Eisleben schon an anderen Einkaufscentern vorbeifahren muss, kommt nicht mehr in die ,Luthergalerie'", so Schefold. Diese Änderung der Verkehrswege, die vom Stadtrat vor geraumer Zeit beschlossen worden war, sei die Hauptvoraussetzung dafür gewesen, das Projekt weiter voranzutreiben.
An dieser Stelle heben die Geschäftsleute die "beispiellos gute Zusammenarbeit" mit der Stadtverwaltung hervor. Striffler und Schefold teilen das Gefühl, dass "die Stadt das neue Projekt unbedingt will".