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Ehrung für Engagement Ehrung für Engagement: Michaela Gräf unterstützt afghanische Familien in Eisleben

Von Kathrin Labitzke 02.10.2016, 13:00
Michaela Graf mit dem Blumenstrauß der Woche.
Michaela Graf mit dem Blumenstrauß der Woche. K. Labitzke

Eisleben - Der jüngste Spross ist gerade einmal acht Wochen alt und trägt den Namen „Melena“. Der Name setzt sich zusammen aus Melissa und Michaela und widerspiegelt die Dankbarkeit der Flüchtlinge, die in Eisleben in einem Objekt von Melissa Müller ein Zuhause gefunden haben. Michaela Gräf kümmert sich um die afghanischen Familien.

„Sie gehören schon fast zur Familie“, sagt Michaela Gräf, denn seit knapp einem Jahr verbringt sie viel Zeit mit den afghanischen Flüchtlingen. Dafür sind die mehr als 30 Bewohner der „Kleinen Wartburg“ dankbar, denn ohne die Unterstützung von Michaela Gräf wäre das Eingewöhnen in Deutschland schwierig geworden. Obwohl die Benndorferin eine Festanstellung bei Melissa Müller hat, so verbringt sie jedoch dort sehr viel Zeit, fährt mit den Bewohnern zu Ärzten, begleitete die Kinder gemeinsam mit den Eltern zum Fußballtraining, zum Kinderschutzbund in die „Sternschnuppe“ oder hat mit den Schulkindern gemeinsam den sicheren Weg zur Schule geübt.

„Selbstständigkeit ist sehr wichtig“, sagte Michaela Gräf, denn wenn sie bei uns leben möchten, müssen sie sich auch an die Regeln halten, so die Sozialarbeiterin, die für ihr Engagement mit dem Blumenstrauß der Woche geehrt wurde. „Was Michaela hier leistet, geht weit über ein Arbeitsverhältnis hinaus“, so die Begründung von Melissa Müller aus Eisleben.

21 Kinder betreut die 35-jährige Benndorferin, wobei das jüngste acht Wochen alt ist und das älteste 17 Jahre. „Sie ist lieb“, meinte die neunjährige Sulfa mit Akzent und umarmte ihre „Micka“ gleich. Alle Kinder besuchen regelmäßig die Schule oder Kitas. Und auch den Eltern ist es wichtig, die deutsche Sprache zu lernen. Dazu büffeln sie täglich an der Aateum-Akademie in Eisleben Vokabeln und sitzen selbst nach dem Unterricht noch mit ihren Kindern zusammen und tauschen ihr Gelerntes aus. „Es macht einfach Spaß mit ihnen zu arbeiten“, so Gräf. Denn sie bekomme viel Dankbarkeit zurück.

Die Mutter zweier Kinder bringt auch ihre beiden Töchter mit auf die „Kleine Wartburg“ , denn wie sie meinte, sind Kinder frei von Vorurteilen. So kann beispielsweise ihre älteste Tochter mit gerade einmal acht Jahren schon auf arabisch kommunizieren. Bei schönem Wetter sitzen Thomas uns Melissa Müller und Flüchtlinge alle gemeinsam auf dem Hof, werfen den Grill an. Seit kurzem beherrschen die Kinder bereits deutsche Lieder, die sie dann gern zum Besten geben. (mz)