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Ehemalige Sax Clubzone in Eisleben Ehemalige Sax Clubzone in Eisleben: MZ-Leser wünschen Nutzung des "Fresswürfels"

Von Tina Schwarz 16.11.2018, 19:00
Das „Sax“ von innen
Das „Sax“ von innen Lukaschek

Eisleben - 22 Jahre wurde im „Fresswürfel“ in der Unterrißdorfer Straße in Eisleben getanzt, getrunken und gefeiert. Die Großraumdisko lockte als „Max-Park“ und später als „Sax Clubzone“ an den Wochenenden Hunderte Partygänger aus der Region an.

Davor gehörte es zum Volkseigenen Gut (VEG) „Walther Schneider“. Nun steht das Gebäude seit anderthalb Jahren leer. Viele Leser bedauern das - und sie haben Ideen, wie das Gebäude wiederbelebt werden kann.

Große Veranstaltungen zu DDR-Zeiten

Einer von ihnen ist der Eisleber Horst Tetzel. Er kann sich noch gut an die Zeit erinnern, als das Gebäude zur VEG gehört hat. „Dort gab es große Veranstaltungen“, erzählt er.

So zum Beispiel die traditionelle Eröffnungsveranstaltung des Wiesenmarktes. „Die Kantine war beliebt“, berichtet er weiter. „Da sind nicht nur Mitarbeiter der VEG, sondern auch Menschen aus der Umgebung Essen gegangen.“

Auch Günther Tröge kennt das Gebäude gut. In den 80er Jahren hat er dort gemeinsam mit der Konzert- und Gastspieldirektion Halle Veranstaltungen organisiert.

„Bei diesen haben mehrere Hundert Betriebsangehörige der VEG teilgenommen“, schreibt er in einem Leserbrief an die MZ.

Eisleben fehlt ein Kulturhaus

Aus seiner Sicht sollte die Stadt prüfen, ob man das Gebäude nicht auch heute wieder für kulturelle Zwecke nutzen könne.

Ähnlich sieht es auch Doris Koch, die dort ihre Silberhochzeit gefeiert hat. Auf Facebook schreibt sie: „Es ist so schade darum. Zumal hat Eisleben kein gescheites Kulturhaus und viel zu kleine Säle. Ich kann nicht verstehen, dass man das Haus verkommen lässt.“

Stadt kann Sax Clubzone nicht übernehmen

Doch wäre es überhaupt möglich, das Gebäude zu einem Kulturhaus zu machen, wie es Tröge vorschlägt? Könnte sich die Stadt vorstellen, den „Fresswürfel“ zu übernehmen?

„Es stand nie zur Diskussion, dass dieses Gebäude mit öffentlichen Mitteln betrieben werden könnte“, sagt Stadtsprecher Maik Knothe. „Zudem hat der Stadtrat im Jahr 2007 dem Verkauf des Kulturhauses in der Friedensstraße zugestimmt, da dieses aus wirtschaftlichen Gründen nicht weiter betrieben werden konnte“, fügt er hinzu.

Auch anderweitig sieht die Zukunft für das Gebäude eher düster aus. Zuletzt war in dem Gebäude die Diskotheken-Kette „Sax Clubzone“, bis im April 2017 nach neun Jahren Schluss war.

Laut Geschäftsführer Heiko van Vliet hat sich der Club aus kaufmännischer Sicht nicht mehr gelohnt. „Es waren einfach nicht mehr die Massen an Leuten da.“

Der derzeitige Eigentümer des Gebäudes, Immobilien Gröll-Dinu aus Essen, sucht seit einem halben Jahr nach einem neuen Mieter oder Käufer.

MZ-Leser wünschen neue Disko in Eisleben

Würde dieser gefunden und die Disko wiederbelebt, würden sich viele Eisleber freuen. Das wird in den Kommentaren auf der MZ-Facebookseite deutlich.

Nadine Kümmling schreibt zum Beispiel, dass das Sax ihre Stammdisko war. „Manchmal waren wir zweimal an einem Wochenende da.“

Und Christian Luigi glaubt, dass mit einem Konzept und einer Idee die Diskothek wiederbelebt werden könnte: „Der Standort ist an sich nicht schlecht, auch wenn Eisleben natürlich nicht die ,Großstadt‘ ist.“ Aber viele Möglichkeiten in der Umgebung gebe es ja nicht mehr.

(mz)