Deutsche Meisterschaft der Kanoniere Deutsche Meisterschaft der Kanoniere: Feuer frei

benndorf/mz - Über vierzig Schwarzpulverkanoniere aus der gesamten Bundesrepublik trafen sich dort letzten Freitag und Samstag am Katzenwinkel in Benndorf, um den Deutschen Meister in den verschiedenen Klassen zu ermitteln. Obwohl der Haupttag erst am Samstag war, trafen sich bereits viele Sportfreunde bereits Freitag, um den Schießstand kennen zu lernen und sich dort einzuschießen. Und da die Freunde der Modelkanonen nicht nur auf Ziele schießen, sondern auch das alte Brauchtum dieser Sportart pflegen, reiste bereits ein großer Teil am Freitag an und übernachtete dort in dem errichteten Biwakdorf.
Volker Grabow aus Sangerhausen gründete den Verband Dt. Schwarzpulverkanoniere 2006 mit nur einer Handvoll Gleichgesinnten und bis zum heutigen Tag hat dieser Verein über dreihundert Mitglieder und gehört somit zu den größten Europas, wie er stolz im Gespräch berichtete. „Wir sind der größte Verband dieser Struktur in Europa“, so seine Anmerkung und weiter erzählte er, dass die Verbandsmitglieder, dessen Sitz auf der Burg in Allstedt ist, nicht nur deutsche Mitglieder hat, sondern auch aus der Schweiz und Norwegen.
„Schwarzpulver hat einst die Welt verändert“, so der 63- Jährige weiter und deshalb gab es auch nicht nur den reinen den Wettkampfsport vergangenes Wochenende, sondern viele der Kanoniere tauschten in Gesprächen ihre Erfahrungen untereinander aus und fachsimpelten.
Wie komplex jedoch das Modelkanonenschießen ist, konnte man am Übungsstand beobachten, denn es muss die Füllmenge an Schwarzpulver über die verschiedenen Distanzen (25 und 50 Meter) berechnet werden, die beispielsweise auch von der Luftfeuchtigkeit abhängig ist, oder muss aber auch auf die Schatten der Zielscheibe geachtet werden, die möglichst ins Schwarze treffen soll.
Neuer Schützenkönig ernannt
Erst wenn das Schwarzpulver im knapp 50 Kilogramm schweren Rohr verstaut ist, folgt das Einsetzen der Kanonenkugel und erst dann wird die Lafette auf das Ziel gerichtet. Dabei ist das Ausjustieren der Kanone das schwierigste, denn an diesen Waffen befindet sich kein Visier. Erst wenn diese Schritte erfolgt sind, kann das Abfeuern beginnen, wobei es durch die Lautstärke Vorschrift ist, einen Gehörschutz zu tragen.
Darüber hinaus gab es am Freitagabend beim Benndorfer Schützenverein ein weiteres Highlight, denn es wurde der Schützenkönig dieses Vereins proklamiert. Diesjähriger Meister ist Rene Hundt aus Klostermansfeld. Dem 47- Jährigen gelang es in diesem Jahr mit einer „10“ die bisherige Schützenkönigin Beate Grießbach aus Benndorf abzulösen. „Das kostet mich eine Runde“, meinte er im Spaß, während er von der abgedankten Königin die Schützenkette angelegt bekam.