Bundeswettbewerb Bundeswettbewerb: Beste Augenoptikerin Deutschlands kommt aus Eisleben

Eisleben - „Ich liebe meine Arbeit“, sagt Lea Mey. „Das Schönste ist, wenn man einen Kunden von Anfang an begleitet und er am Ende glücklich ist.“
Dass die 21-jährige Augenoptikerin ihre Arbeit nicht nur gern, sondern auch sehr gut macht, hat sie jetzt beim Bundeswettbewerb ihres Handwerks in Karlsruhe bewiesen.
Die junge Gesellin aus Emseloh gewann den Leistungsvergleich, zu dem elf Landessieger angetreten waren.
Nicht mit dem Sieg gerechnet
„Ich habe mich gefreut wie eine Schneekönigin“, sagt Lea Mey. Sie habe während des Wettbewerbs schon ein ganz gutes Gefühl gehabt, „allein schon deshalb, weil ich mit meiner Brille fertig geworden bin“.
Denn das habe nicht jeder geschafft. Dass es dann sogar der Sieg wurde, damit habe sie vorher aber nicht gerechnet.
„Wir waren alle so auf unsere Arbeit konzentriert. Ich hatte gar keine Zeit zu gucken, was die anderen machen.“
Bei dem parallel laufenden Wettbewerb „Die gute Form“ belegte sie zudem den zweiten Platz.
"Wir sind sehr stolz"
Groß war die Freude natürlich auch in der Fielmann-Filiale in Eisleben, wo Mey ihren Beruf erlernt hat und nun auch arbeitet.
„Wir sind sehr stolz auf sie“, sagt die stellvertretende Filialleiterin, Kathrin Hauser. „Sie hat sehr schnell gelernt. Sie war wirklich eine vorbildliche Auszubildende, gerade auch im Umgang mit den Kunden“, so Hauser. „Manche haben da Scheu.“
Für Mey war aber genau das ein Argument für ihre Berufswahl. „Ich wollte etwas Handwerkliches machen und mit Menschen zu tun haben“, erzählt sie.
Während ihrer Schulzeit am Sangerhäuser Gymnasium sei sie an einem „Girl’s Day“ bei Fielmann gewesen. „Ich fand das sehr interessant.“
Auch in den Ferien arbeitete sie bei Fielmann. „Ich habe meine Leidenschaft für Brillen entdeckt.“ Ihr gefalle daran, dass ein Augenoptiker gleichzeitig auch ein Modeberater sei.
So fing sie nach dem Abitur ihre dreijährige Ausbildung in der Eisleber Filiale an. Betreut wurde sie hier von einer Ausbildungsbeauftragten. „Auch die anderen Kollegen haben mich immer unterstützt“, sagt sie.
Ihre Gesellenprüfung absolvierte sie schließlich so gut, dass sie Kammer- und Landessiegerin wurde. Zur Prüfung gehörten ein schriftlicher und ein handwerklicher Teil sowie ein Verkaufsgespräch mit Anpassen einer Brille.
Die Brille zum Mauerfall
Auf den Bundeswettbewerb konnte sie sich in der Fielmann-Akademie Schloss Plön (Schleswig-Holstein) vorbereiten. Diese Einrichtung bietet Aus- und Weiterbildungskurse und eine Meisterschule für Augenoptiker an, nicht nur für Fielmann-Mitarbeiter.
Nicht vorbereiten konnte sich Mey allerdings auf die konkrete Wettbewerbsaufgabe. Denn die wird immer erst vor Ort bekannt gegeben. In diesem Jahr lautete das Thema aus aktuellem Anlass: 30 Jahre Mauerfall.
„Wir sollten eine Brille gestalten, die zur Feier vor dem Brandenburger Tor getragen werden sollte“, erzählt Mey. Zu ihrer Idee inspirierte sie ein Video, in dem der legendäre Ruf „Wir sind das Volk“ zu hören war.
„Da wusste ich: Das ist es.“ Auf der Brillenfassung, die mit dem Puzzle-Design an die bemalte Mauer erinnert, montierte sie ein kleines Megafon, aus dem der Satz schallt. Insgesamt zwölf Stunden hatten die Teilnehmer Zeit, ihre Brille zu fertigen.
Neben der kreativen Umsetzung des Themas mussten natürlich auch die fachlichen Anforderungen bewältigt werden. Am Ende konnte Lea Meys Gesamtleistung die Jury überzeugen. Die Preise werden am 13. Dezember in Wiesbaden verliehen. (mz)