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Brandschutz in Eisleben und Hettstedt Brandschutz in Eisleben und Hettstedt: Voll im Zeitplan mit den Rauchmeldern

Von Anke Losack und Sebastian Tangel 10.08.2015, 18:19
Rauchmelder können Leben retten.
Rauchmelder können Leben retten. Lukaschek Lizenz

Eisleben/Hettstedt - Kleine Ursache, große Wirkung: Ein offenbar auf dem heißen Herd vergessener Kochtopf verrauchte am Sonntagabend gegen 18.30 Uhr eine Wohnung in der Diesterwegstraße in der Lutherstadt Eisleben. Nach Angaben der Feuerwehr war der Bewohner eingeschlafen und bemerkte die Rauchentwicklung nicht. Allerdings waren Anwohner sehr aufmerksam. Sie hörten das Signal eines Rauchmelders und verständigten die Feuerwehr. Einsatzkräfte konnten den Bewohner retten.

Der Mann hatte Glück im Unglück. Dank der Feuerwehr und nicht zuletzt dank des Warnmelders in seiner Wohnung, der angeschlagen hatte. Die Geräte können Menschenleben retten. Bis Ende dieses Jahres sollen alle Wohnungen Sachsen-Anhalts mit Rauchmeldern ausgestattet sein. Große Wohnungsunternehmen in der Lutherstadt Eisleben und in Hettstedt sind zuversichtlich, die Pflicht in Mietwohnungen pünktlich umsetzen zu können.

Nach Angaben der Wohnungsbaugenossenschaft Eisleben verfügt ein Großteil ihrer etwa 1 850 im Bestand befindlichen Wohnungen bereits über ein solches akustisches Brandmeldesystem. „Ungefähr 98 Prozent unserer Wohnungen besitzen schon Rauchwarnmelder“, sagte Anja Jeske, Vorstand der Wohnungsbaugenossenschaft in Eisleben, auf eine Anfrage der MZ. Sie fügte hinzu, dass bis zum 31. August dieses Jahres in allen übrigen Wohneinheiten in Eisleben, Helbra und Benndorf solche Melder montiert werden würden. Insgesamt, so Jeske, werde man über 5 500 Rauchmelder anbringen. Für Anschaffung und Einbau der Geräte sei der Vermieter zuständig. Die Mieter müssen sich darum kümmern, dass die Melder funktionieren. Die Kosten können Vermieter an ihre Mieter weitergeben. Auch Steve Richter, der für die Baukoordination zuständige Mitarbeiter der Eisleber Wohnungsbaugesellschaft (Wobau) erklärte gegenüber der MZ, dass gegenwärtig bis auf wenige Ausnahmen alle der Wobau zugehörigen Objekte mit Rauchmeldern ausgerüstet seien.

„Voll im Plan“ liegt man mit der Installation von Rauchmeldern auch bei der Wohnungsgesellschaft (Woges) Hettstedt mbH, wie ein Mitarbeiter sagte. Etwa 1 250 Wohnungen im I., II. und III. Wohnkomplex (WK) seien bis Ende des vergangenen Jahres bereits ausgestattet worden - um nicht alles ins letzte Jahr, in dem die Pflicht umgesetzt werden muss, zu verschieben. Wie dem Mitarbeiter bekannt sei, gebe es momentan Engpässe - zum einen bei den Geräten, zum anderen bei den Montagekapazitäten. Die Wohnungsgesellschaft sei davon nicht betroffen. In rund 350 im IV. WK liegenden Wohnungen soll im September die Installation noch erfolgen.

Laut Gesetzgebung müssen Schlaf- und Kinderzimmer sowie Flure, die auch als Rettungsweg dienen, mit Warnmeldern versehen werden. Bei den Wohnungen der Woges in Hettstedt werden darüber hinaus auch Wohnzimmer mit Rauchmeldern ausgestattet. „Das macht den Nutzen, Menschenleben zu schützen, noch größer“, so der Mitarbeiter.

Der stellvertretende Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehr Helfta bestätigte, dass das Vorhandensein von Rauchmeldern von großer Bedeutung sei. „Sie sind auf jeden Fall eine enorme Unterstützung für unsere Arbeit.“ Er fügte zudem an, dass sich die Zahl der durch Warnmelder ausgelösten Einsätze in den vergangenen zwei Jahren merklich erhöht habe. Dabei seien Fehlalarme sehr selten vorgekommen.

Die erfolgreiche Rettungsaktion in der Diesterwegstraße sei exemplarisch für den Nutzen der Rauchmelder, meinte das Mitglied der Helftaer Wehr, die am Sonntag mit im Einsatz war. (mz)

Aufmerksame Anwohner hörten das Signal eines Melders in einer Wohnung und verständigten die Feuerwehr.
Aufmerksame Anwohner hörten das Signal eines Melders in einer Wohnung und verständigten die Feuerwehr.
Michael Döring Lizenz