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Besonderes Geschenk für Romonta Besonderes Geschenk für Romonta in Amsdorf: Historische Dokumente zeigen Bergbau der Region

Von Daniela Kainz 03.03.2017, 07:00
Gerhard und Regina Meyer sichten mit Jürgen Biermann und Uwe Stieberitz das Material.
Gerhard und Regina Meyer sichten mit Jürgen Biermann und Uwe Stieberitz das Material. Jürgen Lukaschek

Amsdorf - Einen historischen Schatz verdankt die Romonta-Unternehmensgrupppe dem bereits vor 28 Jahren verstorbenen Hans Bartholomäus. Den Fund musste der Braunkohleveredler nicht einmal selbst heben. Das Material wurde Uwe Stieberitz, Vorstand der Romonta Bergwerksholding AG, jetzt direkt ins Haus gebracht.

Regina und Gerhard Meyer vom Heimat- und Bergbauverein der Seegemeinden Röblingen am See übergaben ihm Teile aus dem Nachlass des Teutschenthalers. Die Schwarz-Weiß-Fotos und Dokumente aus der Zeit ab 1934 sind eng mit der Bergbaugeschichte und der mittlerweile 95 Jahre währenden Montanwachsproduktion in der Region verknüpft.

Tochter von Hans Bartholomäus entdeckte die Sammlung über Bergbaugeschichte

Brigitte Hencke aus Weimar, die Tochter von Hans Bartholomäus (Jahrgang 1927), hatte die Sammlung entdeckt, als sie den Nachlass ihres Vaters ordnete. Weil sie selbst keine Verwendung für das Material sah, vertraute sie es dem Röblinger Verein an.

Die Dokumente geben auch Aufschluss über den beruflichen Werdegang von Hans Bartholomäus, der 1942 eine Ausbildung als Betriebselektriker in der Lehrwerkstatt der Riebeck-Montanwerke in Oberröblingen begann.

Bartholomäus gehörte später der Grubenwehr im Braunkohlenwerk „Gustav Sobottka“ an. Zuletzt war der Ingenieur als Abteilungsleiter Elektrotechnik im VEB Kaliwerk Teutschenthal tätig und Revisionsberechtigter für Fördermaschinen.

Historische Fotos sollen in Dauerausstellung bei Romonta gezeigt werden

Die historischen Fotos der Sammlung sind fast alle auf beschriftete Karteikarten geklebt. Sie zeigen verschiedene Bereiche des Bergbaus. Auf einer Aufnahme ist das Werksgelände Kupferhammer vom 18. April 1945 zu sehen. „Das gibt es heute nicht mehr. Da ist nur noch Wiese“, weiß Jürgen Biermann, Betriebsführer im Tagebau Amsdorf, der bei der Übergabe der Unterlagen dabei war.

Auf einem anderen Foto erkannte er Arbeitskollegen aus seiner beruflichen Anfangszeit. Einer von ihnen soll noch leben. Ihm will Biermann von dem jetzt übergebenen Nachlass berichten und besagtes Foto zeigen.

Die historischen Zeitzeugen sollen nicht in einem Schrank bei Romonta verstauben. Stieberitz: „Wir haben eine Dauerausstellung in unserem Beratungszentrum.“ Für ihn ein geeigneter Platz, um die Unterlagen und Dokumente zu präsentieren. Bevor sie erstmals einer breiten Öffentlichkeit zum Tag der offenen Tür am 16. September gezeigt werden, sollen die Fotos noch digitalisiert und somit für die Nachwelt besonders sicher erhalten werden.

Röblinger Heimat- und Bergbauverein will auch Grubenlampen weitergeben

Bis zur ersten Präsentation wird das Unternehmen vermutlich noch um eine Sammlung alter Grubenlampen reicher sein. Sie stammen ebenfalls aus dem Besitz des Ingenieurs Bartholomäus und werden derzeit noch beim Röblinger Heimat- und Bergbauverein aufbewahrt. Gerhard Meyer: „Was sollen sie bei uns stehen, bei Romonta sind sie viel besser aufgehoben“.

Brigitte Hencke freut sich, dass es inzwischen zur Übergabe des Materials bei Romonta gekommen ist und die Unterlagen „noch einen guten Zweck erfüllen und damit der Vater im Bewusstsein des Unternehmens weiterleben wird“, wie Regina Meyer schildert. Besonders freut sich Frau Hencke über die Pläne, die Dokumente der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. (mz)

Das alte Betriebsgelände Kupferhammer
Das alte Betriebsgelände Kupferhammer
Repro/Lukaschek
Ein Betriebsausweis von Hans Bartholomäus
Ein Betriebsausweis von Hans Bartholomäus
Repro/Lukaschek
Die Grubenwehr bei ihrer Arbeit
Die Grubenwehr bei ihrer Arbeit
Repro/Lukaschek