Adventsgeschäft in Eisleben Adventsgeschäft in Eisleben: Durchwachsene Bilanz der Händler

Eisleben - Der Eisleber Weihnachtsmarkt ist für die Innenstadt-Händler eine entscheidende Größe im Adventsgeschäft. Das hat eine kleine MZ-Umfrage ergeben. „Für uns ist das sehr wichtig“, sagte Kerstin Gebhardt, Inhaberin des Jeans- und Bekleidungsgeschäfts „Hot Stuff“. „Wir merken deutlich, dass der Weihnachtsmarkt Kunden anzieht, auch von auswärts.“ Auch die drei verkaufsoffenen Sonntage würden gut angenommen. Kontraproduktiv sei in diesem Jahr allerdings die veränderte Verkehrsführung wegen der Bauarbeiten in der Freistraße gewesen. Das habe viele Kunden von einer Fahrt in die Innenstadt abgehalten.
Das hat auch Jörg Heide, Inhaber eines Fachgeschäfts für Haushaltswaren, Tee und Geschenkartikel, festgestellt. Gerade in der Vorweihnachtszeit seien die Sperrung und die Umleitungen sehr ungünstig für die Händler gewesen. Insgesamt ist er mit dem Weihnachtsgeschäft aber zufrieden. Das sei nicht zuletzt den vielen Stamm-, aber auch zahlreichen Neukunden zu verdanken. Heide hat vor drei Jahren sein 20-jähriges Geschäftsjubiläum gefeiert.
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Ihren vielen Stammkunden, „die mir seit langem die Treue halten“, ist auch Babett Scheer dankbar. Sie betreibt seit 1996 ein Miederwaren-Geschäft am Markt. Das diesjährige Weihnachtsgeschäft sei insgesamt „zufriedenstellend“ gelaufen. Wobei die verkaufsoffenen Sonntage bei ihr „sehr ruhig“ gewesen seien. „Dafür waren aber die Samstage gut“, so Scheer. Dabei hebt sie besonders den „Advent in Luthers Höfen“ hervor, als sie sogar bis 22 Uhr geöffnet hatte. Ihre Kunden kämen nicht nur aus Eisleben, sondern zum Beispiel auch aus Hettstedt, Sangerhausen und Querfurt. „Man merkt auch, dass immer mehr Touristen in der Stadt sind“, sagt Scheer. Sie habe in diesem Jahr zum Beispiel mehrmals Holländer im Geschäft gehabt. „Die waren ganz begeistert von unserer kleinen Stadt.“
„Gut gelaufen“ ist das Adventsgeschäft im „Sport-Fashion“ am Markt, so Inhaber Lars Müller, der freilich auch auf den „sehr ungünstigen Zeitpunkt“ für die Umleitung in der Innenstadt hinweist. Als Service für seine Kunden hat er deshalb eine Anfahrts-Skizze auf seine Internet-Seite gestellt. Sehr wichtig für das Geschäft sei der Weihnachtsmarkt über die drei Adventswochenenden. „Es ist gut, dass die Stadt Eisleben das macht“, so Müller. Auch der verkaufsoffene Sonntag zu Luthers Geburtstag im November habe sich für ihn gelohnt.
In der Parfümerie Kielgast dagegen ist Inhaberin Christine Kielgast mit den drei verkaufsoffenen Adventssonntagen überhaupt nicht zufrieden. Als Grund vermutet sie die aktuelle Verkehrssituation. Für viele Kunden sei es wichtig, die Geschäfte mit dem Auto erreichen zu können. „Die Befahrbarkeit des Marktes hat uns sehr viel gebracht“, so Kielgast. Sie hofft nun auf die traditionell umsatzstarken Tage kurz vor Heiligabend. „Parfüm ist ja eines der klassischen Geschenke, die als letztes gekauft werden.“
Überhaupt nicht klagen kann Heike Lindau, Leiterin der Thalia-Buchhandlung. Im Gegenteil: „Der Advent war super.“ Gefragt sei „alles querbeet“, von Kinderbüchern über Krimi-Bestseller bis zu Bildbänden über die Fußball-Weltmeisterschaft, ebenso wie die aktuellen Bücher von Helmut Kohl und Hape Kerkeling. (mz)
