500 Jahre Reformation 500 Jahre Reformation: Luther-Lok wirbt in der Schweiz fürs Reformationsjubiläum

Eisleben - Dass ausgerechnet ein gebürtiger Eisleber in der Schweiz eine Luther-Lok fährt - das war natürlich ein Zufall. Denn Lokführer Karsten Salzer kann sich sein Fahrzeug ja nicht aussuchen. Umso mehr freut sich Salzer über diesen Zufall, der ihm ein „einmaliges Erlebnis“ beschert hat. „Es ist schon etwas Besonderes, im Ausland mit einer Lok für das Reformationsjubiläum und die eigene Geburtsstadt zu werben“, sagt der 46-Jährige im Gespräch mit der MZ.
Luther-Lok in der Schweiz begeistert viele Eisenbahnfans
Und die neue E-Lok mit dem Konterfei Martin Luthers, die erst seit Anfang dieses Jahres beim Logistikdienstleister RheinCargo im Einsatz ist, habe unterwegs für viel Aufsehen gesorgt. „Die Eisenbahnfans waren aus dem Häuschen“, erzählt Salzer. „Da gibt es richtige Netzwerke, die sich darüber austauschen, wenn eine bestimmte Lok irgendwo gesichtet wird. Die stehen dann an der Strecke und fotografieren.“
Salzer ist in Dederstedt aufgewachsen und in Hedersleben zur Schule gegangen. Nach dem Schul-abschluss hat er von 1987 bis 1989 bei der Deutschen Reichsbahn in Röblingen den Beruf des Lokführers erlernt. Im Anschluss war er bei der Reichsbahn beziehungsweise dann bei der Deutschen Bahn tätig, zunächst weiter im Mansfelder Land und im benachbarten Kreis Merseburg-Querfurt. „Ich bin mehrmals umgesetzt worden“, so Salzer, der 1997 nach Merseburg zog.
Nach dem Dienst bei der Bundeswehr sei dann allerdings in der Region bei der Bahn Personal abgebaut worden. „Deshalb bin ich 2001 nach Weil am Rhein in Baden-Württemberg gezogen, weil dort Leute gesucht wurden“, erzählt Salzer. Seitdem lebt er in der Stadt im Drei-Länder-Eck Deutschland-Frankreich-Schweiz. „Ich habe hier Wurzeln geschlagen“, sagt er. Eine Rückkehr in die alte Heimat sei kein Thema für ihn. Seine Familie wohne aber noch in Dederstedt und er sei dort regelmäßig zu Besuch. „Und ich verfolge natürlich auch, was sich in diesem Jahr in Eisleben mit Luther und dem Reformationsjubiläum tut.“
Karsten Salzer hofft Design-Lok „500 Jahre Reformation“ noch öfter zu fahren
Mittlerweile arbeitet Salzer nicht mehr bei der Deutschen Bahn, sondern seit mehreren Jahren bei einem Personaldienstleister, der MEV Eisenbahn-Verkehrsgesellschaft, mit Sitz in der Schweiz. Die MEV stellt Eisenbahn-Unternehmen Personal zur Verfügung. „Ich fahre Güter- und Personenzüge in der Schweiz, in Deutschland und bis nach Italien“, so Salzer. „Wir sind eine kleine Firma, es ist ein angenehmes Arbeiten.“ Und so ist es zu der Tour mit der neuen Design-Lok „500 Jahre Reformation“ der RheinCargo gekommen. „Das ist hier ja bis jetzt nicht so ein großes Thema“, so Salzer. Er hofft natürlich, dass er die Luther-Lok in diesem Jahr noch öfter fahren wird. (mz)