Zehn Jahre WEMA GmbH Zerbst Zehn Jahre WEMA GmbH Zerbst: Hoher Gast kam gratulieren
Zerbst/MZ. - Als Hoffnungszeichen sieht Böhmer das dynamische Wachstum des verarbeitenden Gewerbes, das in Sachsen-Anhalt mit 4,9 Prozent im Jahr 2003 den bundesweit vierthöchsten Zuwachs der Bruttowertschöpfung verzeichnet habe. Besonders erfreulich sei die Entwicklung im Ernährungsgewerbe, aber auch in der Chemie und der Automobilzulieferindustrie. Die Beschäftigung im verarbeitenden Gewerbe lege weiter zu: Ende Juni 2004 seien in den Betrieben rund 1 770 Personen mehr beschäftigt gewesen als ein Jahr zuvor. Der Gesamtumsatz sei im Juni 2004 im Vorjahresvergleich sogar um 16 Prozent gewachsen.
Gesamtwirtschaftlich komme das industrielle Wachstum in ganz Ostdeutschland noch unzureichend zum Tragen, weil es von relativ niedriger Basis aus erfolge. Während in Westdeutschland auf 100 000 Einwohner 62 Betriebe kämen, seien es in den neuen Bundesländern nur 50. Noch größer die Diskrepanz bei den Beschäftigten.
Norbert Heßbrüggen, Vorsitzender der Geschäftsführung der EMAG Maschinenfabrik GmbH gab einen Überblick über die Geschichte der WEMA, die heute 100-prozentiges Tochterunternehmen ist. Vier Jahre habe sie benötigt, um aus den roten Zahlen zu kommen. Heute fahre der Betrieb in Zerbst einen 100-Millionen-Euro-Umsatz.
Die Erweiterung der EMAG Gruppe verlangte auch eine Erhöhung der Fertigungskapazität bei der WEMA. Bereits 1995 wurden daher zwei neue Hallen errichtet. Mitte 2000 kamen zwei weitere dazu. Ende 2003 / Anfang 2004 expandierte die Firma mit einem weiteren Bau. Die sechs Hallen haben eine Produktionsfläche von rund 15 000 Quadratmeter.
Geplant sei, in den nächsten zehn Jahren den Ausstoß in Zerbst zu verdoppeln. Vorkehrungen sind getroffen, dass 2005 hier ein Bearbeitungszentrum für Bohren und Fräsen entsteht. Die bereitgestellte Halle wartet nur noch auf die Maschinen. Die WEMA mit heute rund 300 Beschäftigten und nahezu 60 jungen Menschen, die hier ihre Ausbildung erfuhren, wurde 1994 von der baden-württembergischen EMAG Maschinenfabrik GmbH (Salach) übernommen. Die Wurzeln des Zerbster Unternehmens reichen jedoch bis ins 19. Jahrhundert zurück. Das Vorläuferunternehmen "Franz Braun Werkzeugmaschinenfabrik und Eisengießerei" wurde schon im Jahr 1867 gegründet.
Norbert Heßbrüggen führte den Ministerpräsidenten und weitere Gäste durch das Areal und berichtete darüber, dass der Produktionsstandort Zerbst nicht nur zu den modernsten und leistungsfähigsten Werkzeugmaschinenherstellern in Deutschland und Europa zählt, sondern auch ein überaus wichtiger Wirtschaftsfaktor in einem Umfeld mit einer sehr hohen Arbeitslosenrate ist.