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Wirtschaft Wirtschaft: Mehr Azubis bei Kranbau

Von Heidi Jürgens 14.06.2002, 16:05

Köthen/MZ. - Seit dem 1. Mai hat die Kranbau Köthen GmbH einen neuen Technischen Geschäftsführer. Klaus Müller wurde Nachfolger von Herbert Liessen. Über die Hintergründe des personellen Wechsels sowie über die Entwicklung, die der Kranbau Köthen seit 1998 genommen hat, über die aktuelle Lage im Unternehmen und Vorhaben informierten jetzt Geschäftsführer Uwe Reinecke und Klaus Müller in einem Pressegespräch.

Die Unternehmensgruppe Georgsmarienhütte, die 1998 den Köthener Betrieb erworben hatte, hat sich um eine Firma aus Rheine erweitert. Dorthin ist Herbert Liessen als Geschäftsführer gewechselt, Klaus Müller kam dafür aus Rheine nach Köthen. Der diplomierte Elektrotechniker, Jahrgang 1957, war 19 Jahre in Rheine tätig und wird sich nun in Köthen insbesondere um die Bereiche Konstruktion und Produktion kümmern.

Geschäftsführer Uwe Reinecke bilanzierte den Zeitraum von 1998 bis zum Beginn des Jahres 2002 als "wirtschaftlich erfolgreich." Im laufenden Jahr allerdings sei man wie andere Firmen auch betroffen von der Rezession in der Stahlindustrie und der schwierigen Lage der Schiffbau-Industrie in Europa. Das bringe zwar größere Probleme als bisher, so Reinecke, allerdings sehe es im Unternehmen trotzdem ganz gut aus. Denn: "Der aktuelle Auftragsbestand für das laufende Jahr entspricht mit etwa 22 Millionen Euro auch genau dem Ziel, das wir uns gesetzt haben." Im Vorjahr hatte der Umsatz bei etwa 47 Millionen Mark gelegen, allerdings war das "ein besonders gutes Jahr für die Stahlindustrie allgemein", betonte der Geschäftsführer.

Seit der Zugehörigkeit der Köthener Firma zur Georgsmarienhütte Holding, so war weiter zu erfahren, hat das Unternehmen eine durchaus erfreuliche Entwicklung genommen. Lag die Zahl der Beschäftigten 1998 bei 150, so sind es mittlerweile 210 Mitarbeiter. 112 von ihnen sind im gewerblichen Bereich tätig, 78 als Angestellte und 20 befinden sich zurzeit in einer Ausbildung. "Wir haben die Zahl der Auszubildenden wieder erhöht", sagt Reinecke, "um einen Generationswechsel langfristig vorzubereiten und junge Leute in das Unternehmen zu integrieren."

Was die Investitionen angeht, liegen diese seit 1998 bei bisher etwa drei Millionen Euro, bis zum Ende des Jahres 2003 sollen es insgesamt gut fünf Millionen Euro sein. Eingesetzt wurde und wird das Geld vor allem zur Modernisierung der Produktionsanlagen und EDV-Einrichtungen. So wurden neue Brennschneidtechnik und ein elektronisches Datenarchiv erworben, eine neue Fräsmaschine, zurzeit wird ein Bohr- und Fräswerk generalüberholt. Saniert wurden Sozialräume im Produktionsbereich, die Schwerlastausfahrt ist erneuert worden, und auch die Trafostation wurde auf einen modernen Stand gebracht.

Und woran arbeitet man beim Kranbau in diesen Tagen? "Unter anderem an zwei Container-Portalkranen für die Lübecker Hafengesellschaft", erläutern die Geschäftsführer, "weiterhin an einem Portalkran mit einer Brückenlänge von 110 Metern für einen Schrottplatz in Dortmund, an zwei Schrott-Chargierkranen für die Badischen Stahlwerke Kehl und an einem Magnet-Traversenkran für eine Firma in Peine."

Wenn es in diesem Jahr so sein wird, dass das Umsatzziel mit den derzeitigen Aufträgen erreicht wird, so sind Aussagen für das kommende Jahr vorerst nur schwer zu treffen. Anfragen nach Angeboten für Aufträge gebe es recht viele, sagen Reinecke und Müller, allerdings zeige sich auch, dass der Preiskampf immer härter werde. Deshalb sei es auch besonders wichtig, innerbetrieblich die Kosten weitestgehend zu senken und die Arbeitsabläufe so rationell wie möglich zu gestalten. Dies durchzusetzen, ist auch eine der Aufgaben, um die sich der neue Technische Geschäftsführer Klaus Müller vorrangig kümmern will.