Verdi-Warnstreik in Dessau-Roßlau Verdi-Warnstreik in Dessau-Roßlau: Dekita hofft auf geringe Auswirkungen

Dessau-Roßlau - Die Gewerkschaft Verdi hat nach der zweiten Verhandlungsrunde in den aktuellen Tarifgesprächen für den Öffentlich Dienst am Donnerstag, 21. April, zum Warnstreik aufgerufen - nach Informationen von Gewerkschaftssekretärin Ellen Bornschein die Beschäftigten des Eigenbetriebs Dekita, der Stadtverwaltung, des Städtischen Klinikums sowie des Umweltbundesamtes.
Das Streiklokal, so Bornschein werde wie im vorigen Jahr im „Obstmustergarten“ in Dessau-Süd eingerichtet. Da die Beschäftigten nicht verpflichtet sind, ihre Streikteilnahme oder Nichtteilnahme im Vorfeld anzuzeigen, fielen Aussagen zu möglichen Auswirkungen des Streiks in den Einrichtungen und der Stadtverwaltung schwer.
Bleiben Einrichtungen offen?
Dekita-Leiterin Doreen Rach konnte am Montagnachmittag dennoch ein erstes Lagebild für den Donnerstag zeichnen. „Nach meinen bisherigen Informationen sind es relativ wenige Mitarbeiter, die Streikbereitschaft signalisiert haben. Deshalb werde versucht, alle Einrichtungen offen zu halten. Einschränkungen bei der Betreuung werde es aber dennoch geben. Deshalb bittet Rach die Eltern, „für diesen Tag eine anderweitige Unterbringung zu finden“. Betreut würden am Donnerstag vorrangig Kinder erwerbstätiger Eltern. Am Freitag, 22. April, gibt es in allen Einrichtungen wieder die normale Regelbetreuung.
Die Ankündigung des Streiks in den Kindereinrichtungen wurde am Freitag in den sozialen Netzwerken mit großer Empörung aufgenommen. Mit ihrem vierwöchigen Streik im vergangenen Juni hatte die Gewerkschaft die Geduld der Eltern überstrapaziert, so dass am Ende auch das anfangs durchaus vorhandene Verständnis für das Streikanliegen verloren gegangen war.
Kein Streik-Aufruf im Klinikum
Im Städtischen Klinikum lag bis zum späten Montagnachmittag kein offizieller Streik-Aufruf bei der Klinikleitung vor, informierte der Ärztliche Direktor, Dr. Joachim Zagrodnick auf MZ-Anfrage. Erst wenn dieser aber vorliege, könne man darauf reagieren. „Ist das der Fall greifen die vorhandenen General-Ausfallpläne“, erklärt Klinikumssprecherin Grit Hachmeister. „Auf jeden Fall wird die Patientenversorgung gesichert sein.“
In der Stadtverwaltung Dessau-Roßlau war der Streikaufruf am Montag zwar bekannt. Aussagen zu möglichen Auswirkungen konnten aber noch nicht getroffen werden.
Die Gewerkschaft Verdi hatte nach Abschluss der zweiten Verhandlungsrunde das Angebot der Arbeitgeber als Provokation bezeichnet und daraufhin angekündigt, den Druck auf die Arbeitgeber zu verstärken. Mit einem Warnstreik, der am Donnerstag auch Dessau erreichen soll. (mz)