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Unrat in Dessau Unrat in Dessau: Müllhalde mitten im Zentrum

Von silvia Bürkmann 13.04.2015, 19:01
Wo sich der Müll um die Container sammelt und aufstapelt.
Wo sich der Müll um die Container sammelt und aufstapelt. Bürgerreporter Lizenz

Dessau - In Dessau sorgen wilde Müllkippen für Ärger. „Mitten im Zentrum in der Nähe vom Theaterplatz, dort wo auch viele Touristen ihren Weg finden, häuft sich seit Jahren täglich der Müll aufs Neue“, hat MZ-Bürgerreporterin Susann Trocha in der Hausmannstraße beobachtet und mit Fotos dokumentiert. Alte Möbel oder gewöhnlicher Hausmüll, der Abfall werde einfach neben den Containern abgelegt und wachse zu einer wahren Müllhalde an.

Die Müllsäcke, deren Besitzer einfach zu bequem seien, bis zur Tonne in der Antoinettenstraße 12 zu gehen, rollen oftmals mitten auf die Fahrbahn. „Die Anwohner und Passanten ärgert’s, Ratten oder Marder, die sich dort mittlerweile tummeln, freut es“, schüttelt die Leserin der Ekel.

Die Abfallentsorgung ist in Dessau-Roßlau über die Grund- und Abfallgebühren geregelt. Zudem gibt es verschiedene Möglichkeiten zur kostenfreien Entsorgung: Zum Beispiel von Elektronik- und Elektroschrott oder von Schadstoffen. Pro Jahr und Einwohner wird ein Kubikmeter Sperrmüll kostenfrei abgeholt. Eigenbetrieb Stadtpflege: Tel. 0340-204-2072 oder: www.stadtpflege.dessau.de

An der Stadtwirtschaft liege es nicht, die tue ihr Bestes. „Aber sie können es nicht schaffen. Denn kaum ist der Müllberg beräumt, liege binnen der nächsten Stunde neuer Unrat vor Ort.“ Man solle sich da mal Gedanken machen, plädiert Susann Trocha „denn so etwas habe ich bisher anderswo kaum gesehen: einen Müllabladeplatz im Herzen der Stadt!“

„Das ist leider ganz schlimm“, weiß Matthias Tuchel um die Zustände an den Wertstoffplätzen der Stadt. Der Leiter Abfallentsorgung im Eigenbetrieb Stadtpflege Dessau-Roßlau kennt die Koordinaten seiner schlimmsten Pappenheimer sehr genau: In Nord in der Eduardstraße, Marien- oder Goethestraße, in der Siedlung am Kiefernweg, in Kleinkühnau in der Rosenburger, in Mitte in der Bernburger Straße und im Zentrum eben in der Hausmannstraße wachsen an den Wertstoffsammelplätzen regelmäßig immer wieder Müllberge. „Diese Ordnungswidrigkeiten werden mit drastischen Strafen belegt“, so Tuchel. Aber die Sünder sind schwer zu ertappen; „da sie wahrscheinlich die dunklen Stunden abends und nachts nutzen.“ Und der Abfallentsorgung bleibe immer nur, den Dreck wieder aufzuräumen. „Dafür haben wir unseren Tourenplan mit wöchentlicher oder 14-tägiger Reinigung.“ Auch seien die innerstädtischen Grundstücksverhältnisse recht kompliziert. Öffentliche Wertstoffplätze können nur auf öffentlichem Grund und Boden errichtet werden, antwortet Tuchel auf die vom Bürgerreporter gestellte Frage, ob der Containerplatz nicht etwa abseits stehen könnte?

In einem aber sind sich Bürgerreporterin und Stadtpfleger einig: Es gibt Entsorgungsmöglichkeiten. Aber mancher sei eben zu bequem, sich um seinen Müll zu scheren. (mz)

Im Online-Forum berichten MZ-Leser aus der Nachbarschaft unter www.mz-buergerreporter.de.