Unihockey Unihockey: WM wird der Höhepunkt
Dessau/MZ. - Abstreiten will er es gar nicht mehr. Im Gegenteil, Michael Dirksen gibt es zu. "Unihockey hat mich vollständig infiziert", sagt der Sportlehrer, und jeder glaubt es ihm. Wenn ein Name mit der Etablierung des Unihockeys in Dessau in Verbindung gebracht wird, dann seiner. Ob als Trainer, Organisator oder Vereinsfunktionär - Dirksen ließ in den vergangenen Jahren nichts unversucht, "seine" Sportart bekannt zu machen.
Und der Erfolg gibt Dirksen Recht. Die neue Spielzeit 2001/2002 dürfte die bisher interessanteste in Sachen Unihockey werden. Dies gilt dabei sowohl für die beim Ski- und Sportverein 98 beheimateten Mannschaften und Sportler, als auch für die Sportart allgemein. "Wir wollen in diesem Jahr weiter an der Basis arbeiten, Unihockey etablieren und mehr und mehr Menschen dafür begeistern", sagt er. Knapp sechzig Mitglieder zählt seine Abteilung beim SSV 98 mittlerweile, Tendenz steigend. Von den Jugendspielklassen bis hin zu den Erwachsenen können nun Mannschaften gestellt werden.
Das Aushängeschild bildet dabei natürlich die Männermannschaft, die in der Regionalliga Südost, deutschlandweit gesehen die 2. Liga, an den Start geht. Zum größten Teil aus Schülern des Gropius- und Fürst-Franz-Gymnasiums gebildet, trifft sie auf dem Großfeld auf Teams aus den umliegenden Bundesländern. Bei den Frauen gibt es quanti- wie qualitativ noch nicht genügend Mädchen für eine eigenständige Mannschaft, so dass eine Spielgemeinschaft mit Weißenfels fortgesetzt wird.
Dies kann sich in den kommenden Jahren aber durchaus wieder ändern, sind doch die Jugendteams zahlenmäßig sehr gut besetzt. "Unsere Kooperation mit dem PSV hat sich da ausgezahlt", schätzt Michael Dirksen die Arbeit des zweiten Dessauer Unihockey Vereins.
Die kontinuierliche Arbeit beim SSV blieb auch den Verbänden nicht verborgen. Mit Sandra Dirksen und Matti Ahlwardt haben zwei Talente des Klubs bereits den Sprung in die U 19-Nationalmannschaft geschafft. Nicht wenige sehen Sandra Dirksen in Zukunft sogar als feste Größe der Frauen-Auswahl. "Wir wollen eine Pyramide bauen, mit Leistungs- undSpitzensport", verdeutlicht Vater Dirksen. Der auch in dieser Saison von der MZ unterstützte Schulwettbewerb "Unihockey-Cup 2002" und ein 24-Stunden-Turnier kurz vor Weihnachten sollen helfen, Kinder zu begeistern.
Der Höhepunkt dieser Saison aber trägt bereits ein Datum: Sonnabend, 10. November. An diesem Tag wird Weltmeisterschafts-Luft durch die Sporthalle des Berufsschulzentrums wehen. Zwei Spiele der nach Mitteldeutschland vergebenen U 19-WM der Junioren sind live in Dessau zu erleben. "Es ist ein Halbfinale und ein Platzierungsspiel, mit ein wenig Glück sehen wir die deutsche Mannschaft mit dem Dessauer Matti Ahlwardt", hofft Michael Dirksen. Die Ausrichtung der beiden Spiele war seitens der Stadt schon länger geplant.
"Wir hatten das mit dem Unihockey-Bund so vereinbart", unterstreicht Sportabteilungsleiter Ralph Hirsch, der dabei zweierlei Ziele im Kopf hat. "Zum einen muss man auch einmal die Spitze solch einer Sportart live zeigen, zum anderen aber ist uns auch ein WM-Flair wichtig für die Sport-Stadt Dessau." Und natürlich setzt Hirsch auf den Einsatz und die Hilfe des SSV 98. Keine Zeit zum Ausruhen also für Michael Dirksen.