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Straßenbau in Görzig Straßenbau in Görzig: Ganz im Sinn der Musketiere

Von Sylvia Czajka 17.10.2003, 17:39

Görzig/MZ. - Renate Schäfer und Gisela Scheller haben in etwa sechs Monaten viel dazugelernt. Zumindest, was den Straßenbau angeht. Und nicht nur sie. Denn die Anlieger von insgesamt vier Straßen - dem Piethener Weg, der Siedlung, der Halleschen Straße und der so genannten Schlippe - haben geschippt, geschleppt, gepflastert, haben geschwitzt, gefroren, wurden manchmal pitschnass.

"Wir haben nicht lange überlegt, sondern rangeklotzt", erzählen die Anlieger, die am Freitag im Sozio-Kulturellen Zentrum des Ortes in Feierlaune waren. Dafür hatten sie auch allen Grund, denn es ist geschafft. Gemeinsam mit der watis Straßenbau GmbH und dem Baubetreuer und Planer Dr. Konrad Barleben haben sie dem Schlamm und Schmutz ein Ende gesetzt und für insgesamt 600 Meter glatte Straßen, 420 Quadratmeter Fußwege, Randflächen und Stellplätze sowie für 820 Quadratmeter Grünfläche gesorgt. Leistungen im Wert von 20 000 Euro wurden erbracht, zieht Paul Stammwitz in seiner Laudatio Bilanz.

All das kann sich sehen lassen, bestätigen auch die Profis ihrer Zunft. Wie Bauleiter Mark Panhans, der von einer guten Zusammenarbeit spricht und Konrad Barleben, der dieses außergewöhnliche Vorhaben als "progressiven Lösungsansatz" bezeichnete.

Wunderschön sei alles geworden, meint Rainer Uhlemann, der in der Schlippe zupackte. "Wir haben so gearbeitet, wie wir es konnten", erzählt der Getränkehändler. Spaß hat es auch dem Dreher Wolfgang Ziegenhorn gemacht, der mit seinen zwei Schwägern vier Wochen lang loslegte. Gelernt habe er beispielsweise, wie man Porphyrpflaster setzt.

Auch Klaus Kurz baute mit am Gesamtwerk. Der gelernte Maschinenbau-Ingenieur wird die Zeit auf der Straße nicht vergessen. Genau wie Irmgard Kupsch, die zwar aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zupacken kann, doch dafür tat es Sohn Bernd. Und darauf ist die Rentnerin schon ein wenig stolz.

Die Görziger haben es wieder einmal geschafft, dem Dorf einen einen weiteren Schönheitsschliff zu verpassen. Und das betonte Bürgermeister Eckehardt Kniestedt: Alle Anlieger haben gemeinsam zugepackt.