Robert Reck oder Eiko Adamek? Stimmen zum Ergebnis der OB-Wahl: Wer zieht als neuer Chef ins Rathaus von Dessau-Roßlau?
Robert Reck und Eiko Adamek gehen als Sieger aus der Abstimmung hervor. Am 27. Juni entscheidet sich, wer von beiden neues Stadtoberhaupt wird.
![Wer zieht als neuer Chef ins Rathaus von Dessau-Roßlau ein?](https://bmg-images.forward-publishing.io/2021/6/7/590f7457-ba06-4f22-83fb-abbe3ee5b0c4.jpeg?rect=106%2C29%2C775%2C584&w=1024&auto=format)
Dessau-Roßlau - Der Kampf um den Oberbürgermeisterposten in Dessau-Roßlau geht in die Verlängerung: Am 27. Juni treten Robert Reck (parteilos) und Eiko Adamek (CDU) in einer Stichwahl gegeneinander an, weil keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit für sich gewinnen konnte. Während der Einzug in die Stichwahl für Reck schon früh am Abend als relativ sicher erschien, kämpften Adamek und Ralf-Peter Weber (Grüne) über den Abend hinweg um den zweiten Platz.
Wenige Stunden vor Bekanntgabe der ersten Ergebnisse am Sonntagabend war Robert Reck noch eine Runde Joggen gegangen, um vom Wahlkampf der vergangenen Wochen abzuschalten. Seine Kandidatur, die er als einer der letzten erst im März verkündet hatte, glich eher einem Sprint als einem Ausdauerlauf. Den konnte der Beigeordnete für Wirtschaft allerdings für sich entscheiden. Schon in den ersten Prognosen lag er deutlich vorn.
Am Abend hatte sich der amtierende Oberbürgermeister, Peter Kuras (FDP) zu Reck als seinen Favoriten bekannt
Schließlich konnte er bei Redaktionsschluss 28,4 Prozent der Stimmen nach der Auszählung in 72 von 75 Wahllokalen für sich verbuchen. Nachdem sich ein gutes Wahlergebnis abgezeichnet hatte, war Dessau-Roßlaus Wirtschaftsdezernent mit Freunden und Wegbegleitern im Rathaus-Innenhof anzutreffen. „Es ist ein sehr schönes Wahlergebnis“, meinte er.
![Robert Reck hat sich am Sonntag beim Joggen entspannt.](https://bmg-images.forward-publishing.io/2021/6/7/041ea538-7093-407e-91a4-26e4e4c744c1.jpeg?rect=246%2C249%2C1226%2C1419&w=1024&auto=format)
Dass seine Chancen ganz gut stünden, hatte er bereits in den Tagen vor der Wahl gespürt. „Ich habe sehr viel Zuspruch von den Dessau-Roßlauern bekommen.“ Dass er allerdings einen deutlichen Abstand zum Zweitplatzierten Kandidaten einfahren werde, habe er nicht erwartet. Ihm sei bewusst, dass die Zeit bis zur Stichwahl noch einmal hart werden könnte. Da wolle er auf alle Fälle noch einmal „ranklotzen“. Er wolle kämpfen.
Am Abend hatte sich der amtierende Oberbürgermeister, Peter Kuras (FDP) zu Reck als seinen Favoriten bekannt. „Er war mein Favorit, aber das habe ich bisher nicht laut gesagt. Das macht man nicht“, sagte Kuras.
Als Favorit war eigentlich auch Ralf-Peter Weber gezählt worden
Eiko Adamek war den Abend entspannt angegangen. Als einer der Ersten besuchte er mit seiner Familie die öffentliche Übertragung der Wahlergebnisse im Rathausinnenhof. „Ich bin tiefenentspannt“, sagte er, selbst, als die ersten Prognosen ihn nur auf Platz drei sahen. „Es war klar, dass es eng wird und ich habe erwartet, dass das Rennen zwischen Herrn Reck, Herrn Weber und mir ausgemacht wird.“
![Eiko Adamek ging in Kochstedt mit Familie und Freunden wählen.](https://bmg-images.forward-publishing.io/2021/6/7/f6407555-4926-44e5-8efc-ae60cfb49856.jpeg?rect=246%2C0%2C1227%2C1419&w=1024&auto=format)
Und genau so kam es dann auch. Adamek konnte allerdings im Laufe des Abends noch an Weber vorbeiziehen und hielt sich zuletzt mit 21,4 Prozent auf Platz zwei. „Ich gehe jetzt mit Herrn Reck in die Stichwahl“, zeigte er sich spät abends überzeugt, dass sich das Ergebnis nicht mehr drehen werde. In den nächsten Tagen wolle er nun auswerten, was in seinem bisherigen Wahlkampf gut und was weniger gut gelaufen sei. Und dann würden er und sein Team im Schlussspurt noch einmal alles geben.
Als Favorit war auch Ralf-Peter Weber gezählt worden. Der Staatssekretär im Umweltministerium hat ein grünes Parteibuch, trat aber als überparteilicher Kandidat auf, der unter anderem von der SPD, Bürgerliste, Neuem Forum, Teilen der Freien Fraktion im Stadtrat und natürlich seiner eigenen Partei unterstützt worden war. Trotz dieser breiten Basis schaffte er den Einzug in die Stichwahl nicht.
AfD-Kandidat Lutz Büttner ist weit abgeschlagen
Doch Weber kämpfte bis zuletzt. Gegen 22 Uhr waren 24 der 75 Wahlbezirke noch nicht ausgezählt. Noch könnte sich das Ergebnis drehen, sagte er. Kurze Zeit darauf stand das Ergebnis aber nahezu fest. „Es war ein Angebot für Dessau-Roßlau“, sagt der Drittplatzierte. „Für mich persönlich bricht die Welt nicht zusammen. Ich bleibe der Stadt erhalten.“
Als letzter von den acht Bewerbern hatte sich der AfD-Kandidat Lutz Büttner zu seiner Kandidatur bekannt, war danach aber kaum in der Öffentlichkeit aufgetreten. Er landete mit 10,23 Prozent auf Platz 5. An seinem verhaltenen Wahlkampf habe das nicht gelegen, sagte er. „Wir haben ja als Partei unsere Wählerschaft und die Leute kennen aus dem Stadtrat.“ Er habe daher mit mehr Stimmen gerechnet. „Dass ich nicht OB werde, war klar, aber ich dachte, ich komme in die Stichwahl zusammen mit der CDU.“