Standort Prosigk soll zum Handelszentrum werden
Cosa/Prosigk/MZ. - Noch wird das Suppengemüse der Firma Havita Fischsalate GmbH auf dem Hof von Bauer Feuerborn in Cosa in einer Art Provisorium für den Handel verpackt. Das soll sich schon in Kürze ändern.
Denn die Pfälzer Firma mit Sitz in Dannstadt will in Prosigk, auf dem ehemaligen Gelände der Stahlbaufirma Grella (früher LPG Rinderproduktion) unter Nutzung der alten Bausubstanz ein Versandzentrum mit Kühlhäusern und Waschhalle für Gemüse sowie Büroräume errichten (die MZ berichtete). Eine Teilbaugenehmigung für die etwa auf 2000 Quadratmeter große Fläche ist erteilt. "Die Ausschreibungen laufen", sagt Ulrich Härtel. Rund 2,5 Millionen Euro sollen in Prosigk investiert werden. Zwei weitere Hallen für die Verpackung sollen später hinzukommen.
Seit zwei Jahren gibt es die Firma Gemüsebau Cosa, die zu dem Pfälzer Unternehmen gehört, dem Ulrich Härtel als Gesellschafter vorsteht. Vor Ort hält Olaf Feuerborn die Kontakte. Härtel ist mit der Entwicklung des Betriebes, der derzeit 25 fest angestellte Arbeitskräfte beschäftigt und bisher 1,8 Millionen Euro in Maschinen und Ausrüstungsgegenstände für Ackerbau und Beregnung investierte, zufrieden.
Auf 200 Hektar werden zwischen Prosigk, Cosa und Schortewitz "unter hervorragenden landwirtschaftlichen Voraussetzungen" - wie Härtel unterstreicht - derzeit zwölf verschiedene Gemüsearten im herkömmlichen Anbauverfahren produziert. Darunter Radieschen, Feldsalat, Rucola Zwiebeln, Möhren, Sellerie, Porree und Petersilie. Außerdem gibt es eine enge Zusammenarbeit mit dem Hof Pfaffendorf und dem Kührener Biobauern Rose im Bereich der Produktion von Bio-Gemüse. Kaufen kann der Kunde die Produkte aus herkömmlichen Anbau unter anderem bei der Rewe-Handelskette und im Hofladen von Bauern Feuerborn in Cosa.
Im Oktober 2004 wurden die ersten Baugenehmigungen für das Vorhaben in Prosigk erteilt. "Nachdem wir zunächst bestrebt waren, die Flächen hier im Landkreis Köthen zu stabilisieren, um dem Betrieb eine Basis zu geben, können wir jetzt einen weiteren Schritt gehen und die Gebäude errichten", sagt Härtel, der den Prosigker Standort für optimal hält. Landwirtschaftliche Anbaufläche und Verkehrsanbindung seien stimmig. Berlin, Hannover, Leipzig, Hamburg und Dresden seien von hier aus in akzeptabler Zeit zu erreichen. Und so denke man bei Havita darüber nach, Prosigk späterhin zum Handelszentrum (Verteilerplattform) für Nord- und Ostdeutschland auszubauen, von wo aus rund 30 Produkte vertrieben werden sollen, sagt Härtel. Neben dem Suppengemüse könnten dann in Prosigk auch weitere Produkte auf der Salatstrecke vom Band laufen.
Die Einstellung weiterer Arbeitskräfte sei Schritt für Schritt geplant, sagt Härtel. Zum Saisonbeginn, so die Pläne der Havita, sollen die ersten Hallen stehen.