Solaranlage in Dessau Solaranlage in Dessau: Start für Sonnenprojekt

Dessau - Das Aufatmen bei den Investoren ist spürbar, denn jetzt geht es los mit dem Bau der Solaranlage in Dessau-Süd. Das Photovoltaik-Projekt von Hubert Loick war in den vergangenen Monaten immer wieder verzögert worden - nicht zuletzt durch Funde von Schlingnatter und Zauneidechse.
Jetzt sind hinter dem DB Instandhaltungswerk die ersten Ständer für die Solarmodule errichtet. In den nächsten Tagen und Wochen wächst das Ständer-Feld weiter, freut sich Susanne Dinter, die die Investoren vertritt. 8 352 Module mit einer Leistung von 2,5 Megawatt werden in diesem ersten Bauabschnitt errichtet. Die Firma Montagsservice Storm ist mit dieser Arbeit beauftragt, danach wird eine weitere Firma dafür sorgen, dass die Anlage voraussichtlich im Mai ans Netz angeschlossen wird.
Zeitintensive Vorbereitung
Allein das öffentliche Auslegen der Pläne, blickt Anlagen-Planer Sven Zeisberg zurück, habe zweimal 14 Monate Zeit gekostet. Eigentlich hätten die Module schon seit einem Jahr Sonnenstrom produzieren sollen. „Wir arbeiten aus Enthusiasmus“, sagt Dinter, die es schade findet, „dass wir von Initiativen ausgebremst werden“. So hat der BUND das Aus von Schlingnatter und Zauneidechse durch den Bau der Anlage befürchtet und im vergangenen Jahr auch eine Klage angedroht. „Wir haben viel Geld in das Anlegen eines Habitats investiert“, sagt Dinter.
In der Nachbarschaft gibt es dagegen keine Probleme. Michael Otto, Leiter des Dessauer DB-Werkes, findet es gut, dass die Fläche nun eingezäunt ist und genutzt wird. Als die ersten Pläne der Investoren vorlagen, so Otto, „konnten wir noch nicht sagen, ob wir hier Energie abnehmen. Mittlerweile sieht das anders aus.“ Das Bahn-Projekt stecke aber noch in den Kinderschuhen. Dinter merkt auf und sagt: „Wir würden sofort erweitern, wenn das Werk Abnehmer wird“. Denn insgesamt sind drei Bauabschnitte geplant auf insgesamt 7,5 Hektar Fläche.
Beide Seiten profitieren
Otto betont die gute Nachbarschaft mit den Investoren. Nicht zuletzt werde auch gemeinsam mit ihnen eine Parkfläche befestigt. „Das ist ein Vorteil für unsere Mitarbeiter, und es profitiert das ganze Umfeld.“ Auch Hannelore Jäckel, Vorsitzende der Kleingartensparte Reichsbahn Dessau-Süd, bestätigt das. Nun gibt es an der Anlage vorbei einen Radweg für die Kleingärtner und werden zudem 50 Stellplätze für sie angelegt. „Diese Flächen hat Herr Loick ebenso abgetreten wie eine Fläche im Süden der Hohen Straße“, sagt Planer Zeisberg. Hier hatte es Proteste der Anwohner im Dietrichshain gegen die Anlage gegeben. „Die linke Seite wird deshalb nicht bebaut.“ (mz)