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Sachsen-Anhalt-Tag Sachsen-Anhalt-Tag: Die Kracher vom Muldewehr

Von Annette gens 05.07.2012, 17:29

Dessau/MZ. - Es nennt sich Jet Force und sieht auch so aus. Wer Lust auf Bauchkribbeln hat, der steigt ein, schnallt sich an und lässt sich so einpendeln, bis sich das Pendel samt den Sitzen überschlägt und die Mitfahrer kreischen, was das Zeug hält. Nach drei Minuten ist alles vorbei. Es heißt aussteigen oder eine neue Runde einläuten...

Zum Sachsen-Anhalt-Tag in Dessau sind über 100 Schausteller mit ihren Fahrgeschäften in der Stadt. Die Eislebener Wiesen ist zwar das größte Volksfest im Lande. Doch: "Dessau braucht sich vor der Wiesen wahrlich nicht zu verstecken", lacht Karl Welte vom Schaustellerverband und weiß, wie die Fahrgeschäfte geordert worden sind. Es galt das Prinzip "Das hat Dessau noch nicht gesehen", erklärt Welte.

Die Kracher oder Schwergewichte schlechthin befinden sich allesamt am Muldewehr, wo neben dem Jet Force seit Donnerstagnachmittag ein paar Helfer dabei sind, Katz & Maus zu komplettieren. Dabei handelt es sich um eine schätzungsweise 30 Meter hohe Achterbahn mit jeder Menge Kurven.

Die sind so angeordnet, dass die Wagen wie eine Maus überraschend Haken schlagen, "als würden sie von der Katze verfolgt", erklärt Ralf Hedt vom Schaustellerverband, welchen Spaß das machen kann, wenn sich die Fahrtrichtung abrupt ändert und der Körper sich immer wieder neu orientieren muss.

Höher, schneller, weiter, Spaß haben: Beim Rummel ist vor allen von der Jugend alles erwünscht, was sich dreht, überschlägt oder anderweitig extrem ist. So wird sich wohl ab Samstag auch vor dem Sky Dance, dem sogenannten Himmelstanz, schnell eine Menschentraube bilden, die auf eine Spritztour mit dem weltgrößten transportablen Kettenflieger wartet. Was ist dagegen schon eine Fahrt mit dem Riesenrad?

Wer das denkt, ist selbst schuld! Denn das am Dessauer Muldewehr kann nicht nur durch seine technischen Daten bestechen, sondern vor allem wegen seiner Höhe von genau 50 Metern. "Wer einsteigt, kann bis Leipzig schauen", scherzt Hedt und erklärt die Technik, die auf dem Platz fasziniert.

"So ein Riesenrad ist mindestens 2,5 Millionen Euro wert." 192 Personen bietet es maximal pro Fahrt Platz in seinen insgesamt 32 Gondeln. 16 000 Glühbirnen sorgen in der Nacht für Lichterglanz. Dagegen nimmt sich das Rad auf dem Marktplatz mit seinen 30 Meter Durchmesser vergleichsweise klein aus.

Apropos Markt und Kavalierstraße. Auch dort wird ab Freitagnachmittag der Riemen auf die Orgel geschmissen. Scooterbahn, Fliegender Teppich, Musik Express (früher Walzerbahn, heute nur viel schlimmer) stehen hier neben jeder Menge Naschbuden. Und auch ein Looping ist in der Kavalierstraße drin.

Man muss nur einsteigen in die Soundmaschine, die den Festplatz in der Kavalierstraße in Höhe des Hauses der Stoffe begrenzt. Und los geht der Spaß drei Tage lang. Am Montag allerdings ist dann alles vorbei....