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"Ninja Warrior" aus Dessau "Ninja Warrior" aus Dessau: Michél Korpás trainiert auf dem Dachboden für RTL-Sendung

Von Tobias Schlegel 09.01.2018, 06:00
Michél Korpás trainiert seit wenigen Wochen auf seinem Dachboden für die TV-Show „Ninja Warrior“.
Michél Korpás trainiert seit wenigen Wochen auf seinem Dachboden für die TV-Show „Ninja Warrior“. Lutz Sebastian

Dessau - Auf YouTube nennt sich Michél Korpás „Dessauninja“ und sein erstes dort veröffentlichtes Video trägt den Namen „Vom CouchPotato zum Ninja Warrior“. Passender könnten diese Namen gar nicht sein. Als im Oktober vergangenen Jahres das Finale der TV-Sendung „Ninja Warrior“ auf RTL ausgestrahlt wurde, fasste der Dessauer den Entschluss, selbst an dieser Spielshow teilzunehmen zu wollen.

Der Sinn dieses Formates besteht darin, verschiedene Hindernis-Parcours zu überwinden. Dabei kommt es vor allem auf eines an: Kraft. „Ich habe die Sendung gesehen und mir gedacht, das ist doch einfach, was die da machen. Das schaffe ich auch“, erzählt der 46-Jährige.

Um sich optimal auf die Sendung vorbereiten zu können, ergriff Michél Korpás eine ungewöhnliche Maßnahme: Den Dachboden seines Mehrfamilienhauses in Dessau-Roßlau funktionierte er innerhalb von drei Monaten zu einer Trainingsstätte um. „Davor sah es dort total chaotisch aus. Der Raum war eigentlich eine Ruine und wurde nur als Lager genutzt. Ich bin bestimmt 200 Mal hoch und runter gelaufen, um den Dachboden leer zu bekommen“, erklärt Michél Korpás.

„Das ist Wahnsinn, was die dort vollbringen. Doch so leicht gebe ich nicht auf“

Über das Internet und im Baumarkt besorgte er sich dann alle Materialien, die er benötigte. Holzplatten, Schrauben, Ringe, Stangen und vieles mehr. Daraus baute er einen Hindernis-Parcours, der aus insgesamt 13 Stationen besteht.

Doch schon nach den ersten Trainingseinheiten wurde Korpás klar, welchen Hochleistungssport die Kandidaten in der Show in Wirklichkeit betreiben. „Das ist Wahnsinn, was die dort vollbringen. Doch so leicht gebe ich nicht auf“, meint der Familienvater. Das erste Training auf seinem neu gestalteten Dachboden führte er an Heilig Abend durch. Seitdem versucht er, sich an ein paar kleinen Kugeln durch den Raum zu hangeln oder mittels einer Stange von Stufe zu Stufe zu springen. Allesamt Übungen, die einen enormen Kraftaufwand erfordern.

Über einen YouTube-Kanal möchte er sein Projekt nach außen publizieren. Kurz nach Weihnachten lud er sein erstes Video vom Training hoch, welches bereits um die 500 Mal angeklickt wurde. Auch frühere Kandidaten der Sendung, die 2016 und 2017 in bisher zwei Staffeln ausgestrahlt wurde, haben den Weg zum YouTube-Kanal des Dessauers gefunden.

Michél Korpás hat Kontakt zu ehemaligen Kandidaten der RTL-Show „Ninja Warrior“ aufgenommen

Mit einigen davon hat Michél Korpás über Facebook auch schon Kontakt aufgenommen, um sich ein paar Tipps zu holen. Der Artist und Zweitplatzierte der zurückliegenden Staffel, René Kaselowsky, hat bereits angekündigt, Michél Korpás einen Besuch abzustatten und sich den Parcours anzuschauen.

Ohne Frage hat der 46-Jährige mit seiner Trainingsstätte Eindruck gemacht. „Zunächst haben alle gesagt, ich sei verrückt, als ich ihnen von meinem Plan erzählt habe“, sagt der Dessauer.

Zumal er mit Kraft- und Klettersport bis dahin noch überhaupt keine Erfahrung gehabt hat. Fußball und Basketball habe er gespielt, dazu sei er noch gelaufen und Rad gefahren. Aus diesem Grund will Michél Korpás das Training auch behutsam aufbauen und nichts überstürzen. Denn der Mittvierziger hatte bereits mehrere Bandscheibenvorfälle zu beklagen. „Ich muss deshalb aufpassen, keine zu schnellen oder falschen Bewegungen zu machen“, sagt Korpás, der sich selbst noch als Anfänger sieht.

Nur 200 Kandidaten schaffen es in die Sendung, von weit über 1.000 Bewerbern

Aus diesem Grund hatte er auch vor, erst bei der übernächsten Staffel teilnehmen zu wollen. Doch auf seine Bewerbung beim Sender folgte prompt eine Einladung zum Casting, das Mitte Januar in Hamburg stattfinden soll. Noch ist sich Michél Korpás im Unklaren, ob er wirklich dort hinfahren soll oder ob der Zeitpunkt nicht doch noch zu früh ist.

„Noch fehlt mir die Kraft in den Armen und Beinen. Eine ehemalige Kandidatin der Sendung hat mir aber geschrieben, dass ich diese Chance auf jeden Fall nutzen soll“, erzählt Michél Korpás, der beruflich Flohmärkte, hauptsächlich des Projektzentrums Dresden, organisiert.

Sein Traum ist es, das Casting zu überstehen und in der Sendung auftreten zu können. „Das wäre ein riesen Erfolg für mich“, sagt er. Doch der Weg dahin ist nicht einfach: Nur 200 Kandidaten schaffen es in die Sendung, von weit über 1.000 Bewerbern. (mz)

Aus 13 Stationen besteht der Parcours von Michél Korpás.
Aus 13 Stationen besteht der Parcours von Michél Korpás.
Lutz Sebastian