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Nach tödlichem Unglück in Südtirol Nach Ski-Unglück in Südtirol: Psychologen betreuen Schüler am Gropius-Gymnasium in Dessau

Von Lisa Garn 12.01.2017, 14:36
Das Walter-Gropius-Gymnasium in Dessau
Das Walter-Gropius-Gymnasium in Dessau Lutz Sebastian

Dessau/Lappach - Nach dem tragischen Tod einer 16-jährigen Schülerin vom Dessauer Walter-Gropius-Gymnasium in Norditalien zeigt sich auch das Landesschulamt tief betroffen. „Es ist völlig klar, dass kein normaler schulischer Ablauf stattfindet. Die Bewältigung der Trauer steht im Mittelpunkt“, erklärt Jürgen Krampe vom Landesschulamt Sachsen-Anhalt.

Das Unglück war am Mittwoch passiert. Die Schülerin hatte über plötzliche Übelkeit geklagt und war dann verstorben. Zwei Reanimationsversuche der Bergretter von Aiut Alpin seien erfolglos geblieben.

Experten betreuen die Schüler

„Die Schulpsychologin unseres Amtes, die Schulsozialarbeiterin und Lehrkräfte des Krisenteams standen am Donnerstag den ganzen Tag für Gespräche bereit“, sagt Krampe. „Wir werden am Freitag und auch zu Beginn der nächsten Woche Schulpsychologinnen vor Ort haben.“

Die Nachricht hatte die Schule am späten Mittwochnachmittag erreicht. „Der Schulleiter hatte daraufhin die Polizei und die Notfallfürsorge informiert“, sagte Krampe. „Gemeinsam wurden dann die Eltern persönlich informiert.“ Donnerstagfrüh wurde das Krisenteam der Schule einberufen.

Das Landesschulamt bittet um Pietät und Ruhe für die Schüler

„Die Lehrkräfte wurden vor der ersten Stunde informiert und die Information der Schüler besprochen. Mit den Schülern des 11. Schuljahrganges wurde vom Schulleiter und anderen Lehrkräften eine Gesprächsrunde in einem Extraraum durchgeführt.“ Das Gropius-Gymnasium habe aus Sicht des Landesschulamtes „sehr umsichtig agiert“. Eines machte Krampe klar: „Wir wünschen uns gemeinsam mit der Schule sehr, dass die Öffentlichkeit die Schule als geschützten Ort der Trauer akzeptiert.“

Skikurse in Norditalien sind Tradition am Gropius-Gymnasium

Dessauer Schüler fahren seit über 20 Jahren für ihre Skikurse nach Norditalien. Die Gruppe des Gropius-Gymnasiums war am 6. Januar nach Südtirol aufgebrochen. Sie wird vorzeitig zurückkehren. Am Freitag wird eine Gruppe des Philanthropinums nach Lappach aufbrechen. Das Gymnasium hatte eine Absage diskutiert, sich aber letztlich für die Fahrt entschieden. „Sollten Schüler und Eltern Bedenken zu einer Teilnahme an der Fahrt haben“, sagte Philan-Direktor Eckhard Zilm, „haben wir dafür aber vollstes Verständnis.“ (mz)