Kochstedt setzt eine Eiche
Dessau/MZ. - Im August, September und Oktober wird mit verschiedenen Veranstaltungen und Aktionen an die 300 Jahre alte Geschichte von Kochstedt erinnert. Neben einer Festwoche unter der Obhut des Ortschaftsrates bereitet der Heimatverein "Zuhause in Kochstedt" für Oktober eine Aktion vor, die allen geschichtsverbundenen Kochstedtern entgegen kommen dürfte. Es geht um die Erneuerung eines alten Landzeichens, der Franzoseneiche, die es heute nicht mehr gibt. Über Jahrhunderte stand dieser Baum am Schnittpunkt von Hoher Straße und Herzogallee mitten in der Mosigkauer Heide. Im Landesregister von 1547 erstmals erwähnt, diente der Baum als Messpunkt für Landkarten. Der Baum ist etwa 400 Jahre alt geworden. Um ihn möglichst lange zu erhalten, war sein Stamm mit Beton ausgegossen worden. Nach dem Krieg soll er einem Sturm endgültig zum Opfer gefallen sein. Aufmerksame Spaziergänger können jedoch noch Reste des Betons am Wegesrand entdecken. Als im letzten Jahr Karen Willing, Absolventin der Hochschule Anhalt, in Kochstedt ihre Diplom-Arbeit über die Mosigkauer Heide vorstellte und später zur Wanderung durch die Heide einlud, entstand die Idee bei den Heimatvereinsmitgliedern Heiko Billing und Thomas Kirchhoff, in Erinnerung an die alte Landmarke eine neue Eiche zu setzen. Dies soll im Oktober geschehen, vorausgesetzt, möglichst viele helfen bei der Finanzierung des Vorhabens. "Wir haben im Ort Spendenbehältnisse aufgestellt, und manches ist auch schon recht gut gefüllt", freut sich Heimatvereinsvorsitzende Elke Arndt. Mit Hilfe des Geldes soll neben dem Baum eine Gedenktafel aufgestellt werden. Für Wanderer sollen in unmittelbarer Nähe des Baumes zwei Bänke zum Verweilen einladen.
Spendenboxen für die neue Franzoseneiche stehen am Kiosk Graul, in der Gärtnerei Schneider, in der Apotheke am Heideplatz, der Bäckerei Hiller, der Stadtsparkassenfiliale sowie im "Grünen Baum".