Kindereinrichtungen Kindereinrichtungen: Kein Verbot von Kerzen aber höchste Obacht

Dessau-Roßlau - Der Unfall mit schweren Brandverletzungen eines dreijährigen Mädchens in Halle hat hohe Wellen geschlagen von der Saalestadt an die Ufer von Mulde und Elbe in Dessau-Roßlau. „Die Kolleginnen und Erzieherinnen unserer 14 Kindereinrichtungen und neun Horte haben am Montagmorgen sofort das Thema besprochen und beim Eigenbetrieb Dekita nach entsprechenden Verhaltensregeln gefragt“, schilderte die stellvertretende Betriebsleiterin Elke Walter die Reaktionen, nachdem sich in der halleschen Kita „Weltenbummler“ die Kleidung des Mädchens am Adventskranz entzündet hatte und damit die Diskussion um ein generelles „Kerzenverbot“ in Kitas entfacht wurde.
Kein Verbot
„Wir verstehen unsere Rolle sowohl auf der Betreuungs- als auch auf der Bildungsebene“, weist Walter auf das Dekita-Leitbild hin. So lernen deren Schützlinge Schritt für Schritt und unter Aufsicht die Welt kennen. „Und da ist auch der Umgang mit möglichen Gefahren zu lernen.“ Unter erhöhter Vorsicht und ständiger Aufsicht geschulter Personen darf also in Dekita-Häusern das Adventslicht leuchten, es gibt kein prinzipielles Verbot.
Ähnlicher Tenor ist aus Einrichtungen in freier Trägerschaft zu hören: „Unsere Einrichtung kooperiert eng mit der Freiwilligen Feuerwehr Rodleben. Hier lernen die Kinder zeitig das Feuer, dessen Gefahren und den richtigen Umgang mit diesen kennen“, weist Grit Frens, Leiterin der Kita „Sonnenkäfter“ in Trägerschaft der Evangelischen Gemeinde Rodleben, gleichfalls auf den Bildungsaspekt hin. Natürlich gehört Lichterglanz zum Advent, aber meist liefern den die sicheren LED-Kerzen. Bei besonderem Anlass aber werde unter besonderer Aufsicht auch mal eine Kerze entzündet. „Unsere Erzieher sind darüber extra belehrt worden, und ein voller Wassereimer steht auch daneben.“
Belehrung
Ähnlich das Verfahren in der Roßlauer Kita „Benjamin Blümchen“ unter der Ägide der Johanniter Unfallhilfe. „Es gibt Regelungen, Vorschriften und es gibt Belehrungen. Aber untersagt ist der Kerzenschein nicht“, so Leiterin Kathleen Roßmanit in der Puschkinallee.
Kein Verbot, aber intensive Belehrung - so geht auch die Anhaltische Diakonissenanstalt als Träger der „Alexandraschule“ in der Johannisstraße in die Adventszeit. „Wir sind damit sehr sparsam und dabei sehr gewissenhaft: Offenes Feuer nicht ohne Aufsicht“, so die Maxime der Erzieherinnen um Leiterin Susanne Floss. (mz)