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Jugendwaldheim Spitzberg Jugendwaldheim Spitzberg: Mit Förster durch den Wald

Von Thomas Altmann 22.07.2003, 16:59

Roßlau/MZ. - Der Verein der Pflege- und Adoptiveltern des Landkreises Anhalt-Zerbst e.V. ist zum wiederholten Mal Gast im Jugendwaldheim Spitzberg. In den ersten beiden Wochen der Sommerferien können hier Kinder und Jugendliche im Alter von sieben bis 15 Jahren unter dem Motto "Spaß und Erholung" aktiv entspannen. Das vom Verein durchgeführte Ferienlager ist offen für alle Kinder aus dem Landkreis. Dennoch ist der Durchschnitt der Pflege- und Adoptivkinder natürlich hoch.

"Wir nehmen die Kinder von der Straße", sagte Renate Hoffmann, die zusammen mit ihrem Mann selbst fünf Kinder in Dauerpflege hat. "Dadurch bleiben wir jung", sagte Bernd Hoffmann, Pflegevater und erster Vorsitzender des Vereins. Pflegegroßeltern sind das motivierte Paar auch schon, weil zwei ihrer vier leiblichen Kinder inzwischen auch schon Pflegekinder angenommen haben.

Der Verein hat sich zur Aufgabe gesetzt, das Recht des Kindes auf konstante Bezugspersonen zu verwirklichen und die Arbeit der Pflege- und Adoptiveltern in der Gesellschaft aufzuwerten. So bietet der Verein unter anderem ein Podium zum Erfahrungsaustausch. Zudem finden sechs Mal im Jahr Fortbildungen in Zusammenarbeit mit der Pflegeelternschule Bernburg statt. Zu den Themen gehören dann etwa rechtliche Fragen oder Probleme in der Pubertät, die nicht selten alte Wunden aufreißt.

Natürlich sind die Ferien im Wald auch auf Sponsoren angewiesen, und so kommen zur Freude der Hoffmanns die Steaks für das Abschlussfest aus dem nahegelegenen Schlachthof. Worüber sich das rührige Paar ärgert? Etwa darüber, dass es im Roßlauer Schwimmbad keine Gruppenermäßigung gibt. "Wir müssen hart kalkulieren", begründet Hoffmann seinen Ärger. So weicht man halt aus nach Meinsdorf oder Rodleben.

Denn auch im Wald ist es heiß, und Lagerfeuer sind in diesem Jahr natürlich streng verboten. Das werden die Kinder verstehen, weil sie bei der Begegnung mit dem Förster gelernt haben dürften, dass der Wald eben auch jenseits des Holz-Wertes wertvoll ist.

Informationen zur Arbeit des Vereins unter: (03 49 03) 65 702