Jugendfeuerwehr Jugendfeuerwehr: Zeltlager der Stadtjugendfeuerwehr

dessau-rosslau/MZ - Es gab einen Moment in diesem Jahr, da hätte all die Vorbereitung des Zeltlagers der Stadtjugendfeuerwehr sich beinahe mit einem Wisch erledigt. Just, als das Wasser des Kühnauer Sees über die Ufer trat und das Gelände des Freibads verwüstete. Das ist erst wenige Wochen her und doch tobt jetzt, wo der Sommer sein Prädikat verdient hat, hier wieder das bunte Leben.
Die Zelte der Jugendfeuerwehren sind seit Mittwoch aufgeschlagen. „Das ist auch durch den Einsatz der vielen Freiwilligen Kameraden, die den Platz so schnell wieder mit hergerichtet haben, gelungen“, bedankte sich am späten Mittwochnachmittag zur Eröffnung des diesjährigen viertägigen Zeltlagers der Stadtjugendfeuerwehr am Kühnauer See Florian Kellner bei seinen Mannen. Der Stadtjugendfeuerwehrwart verspricht den 87 Mädchen und Jungen von zehn bis 18 Jahren, auch zur nunmehr 18. Auflage wieder ein abwechslungsreiches Programm. Denn nichts ist für diese Altersgruppe langweiliger als ewige Routinen.
See ist ideal fürs Camp
Die einzige Konstante ist seit 2009 der Standort Kühnauer See. Vorher war die Stadtjugendfeuerwehr mit ihrem Sommerlager unter anderem auch auf dem ehemaligen Garnisonsgelände in Roßlau und in Aken zu Gast. „Mit dem Badesee, den großen Freiflächen, wo auch Mal schwere Technik Platz hat und den vielen Freizeitmöglichkeiten ist das ein idealer Ort für uns“, sagt Kellner. Auch deshalb wurde alles daran gesetzt, das Freibad so schnell wie möglich wieder nutzbar zu machen. „Wie als ob es nie ein Hochwasser gegeben hätte“, lässt der Stadtjugendfeuerwehrwart noch immer ein bisschen erstaunt die Blicke über das Gelände kreisen.
Von Ausbildung bis Wanderung
Von Mittwoch bis Sonnabend gibt es hier jede Menge Abwechslung. „Schon in diesen Tagen machen wir uns im Prinzip Gedanken, was wir im nächsten Jahr anbieten könnten“, erzählt Kellner. Dieses Jahr stehen erst einmal eine Nachtwanderung am Mittwochabend, Ausbildung am See und Besichtigung des Dessauer Klärwerks am Donnerstag sowie ein Drachenbootrennen und Neptunfest mit dem Elbufercamp am Freitag auf dem Plan. Freitagabend noch eine große Einsatzübung vorgesehen, und am Sonnabend heißt es dann Sachen packen.
Was für die Jugendlichen Spiel, Spaß und Erholung ist, bedeutet für Kellner und seine Mitorganisatoren vor allem viel Organisation. „Nach dem Zeltlager ist vor dem Zeltlager. In die heiße Phase starten wir meist aber im Januar“, erzählt Mitorganisator Christoph Könnecke, Jugendfeuerwehrwart der Freiwilligen Feuerwehr Dessau-Süd. 20 Freiwillige Kameraden betreuen meist neben ihrer Arbeit das Zeltlager. Eine komplette Campingausrüstung, vom Kochtopf über Liegen bis hin zu Zelten müssen jährlich aufs Neue organisiert werden. „Ohne die Hilfe unserer vielen Partner ginge das nicht“, so Könnecke. Unter anderem der Heimatverein Mildensee, die Johanniter Unfallhilfe, das Elbufercamp und die DB Fahrzeuginstandhaltung Dessau-Süd tragen zum Gelingen des Zeltlagers bei.
Die Berufsfeuerwehr und die Freiwilligen Wehren sind von Anfang an verlässliche Partner. Nicht ganz ohne Eigennutz. Rekrutiert sich doch aus den Reihen des Teilnehmerfelds am Zeltlager vor allem der Nachwuchs für die Freiwilligen Wehren und auch der für die Berufsfeuerwehr. „Alles in allem klappt das ganz gut“, ist Stadtjugenfeuerwehrwart Kellner zufrieden. Auch wenn er sich noch mehr Zusammenarbeit mit der lokalen Wirtschaft vorstellen könnte. Denn nur mit Perspektive nach der Schule bleiben die jungen Leute den Freiwilligen Wehren als aktive Mitglieder erhalten. Nur mit der Vereinbarkeit von Engagement bei einer Wehr und dem Beruf können die Strukturen gesichert werden.
Kameradschaft entwickeln
Doch Politik spielt im Zeltlager nur eine untergeordnete Rolle. „Hier soll man sich untereinander kennenlernen und mit dem guten Gefühl rausgehen, wir sind eins“, bringt Kellner die Philosophie auf den Punkt. „Man lernt hier Leben zu retten und hat sonst auch viel Spaß“, sagt Jasmin Kunstmann, 12 Jahre, von der Jugendfeuerwehr Roßlau. „Da wird es Zeit, dass wir endlich 18 werden und das alles in Echt dürfen“, ergänzt ihr gleichaltriger Kamerad Konstantin Gräfe aus Meinsdorf.