Jägerschaft Mittlere Elbe/Vorfläming Jägerschaft Mittlere Elbe/Vorfläming: Büffeln und Training vor dem ersten Halali
Schweinitz/MZ/gbl. - Gerhard Paul, selbst seit 1979 im Besitz eines Jagdscheines, gehörte schon zu DDR-Zeiten der Prüfungskommission an. Der Jeber-Bergfriedener ist Ausbilder der Jägerschaft "Mittlere Elbe / Vorfläming". "Wir haben uns entschlossen, gemeinsam mit der Jägerschaft Zerbst diese Ausbildungen durchzuführen", erklärte der Weidmann, der Kenntnisse und Fertigkeiten gemeinsam mit dem Ausbilder der Zerbster Jägerschaft Egbert Köhler vermittelt.
In der Schweinitzer Jagd- und Schießsportanlage des Schützenvereins "Sankt Hubertus" galt es vorige Woche, die verschiedenen Disziplinen zu üben. Beim "Stehenden Bock" mussten die Jäger-Anwärter auf 100 Meter Entfernung mit der Repetierbüchse von 50 möglichen Ringen mindestens die Hälfte treffen. Auf dem Programm stand auch die Wurfscheibe. Der Teilnehmer hat die Prüfung bestanden, wenn er von zehn geworfenen Scheiben drei trifft. Etwas trockener geht es beim Kapitel "Waffentechnik" zu. Da ist von Kurz- und Langwaffen die Rede, von Patronen, Optik und Pflege. Vorschriften zur Verhütung von Unfällen sind zu pauken, ebenso wie Wildhygiene, Naturschutz und Jagdrecht.
Aus Dessau kommt der 23-jährige Student der Fachschule Anhalt René Hentschel. Die Fachrichtung Bauingenieurwesen hat nun gar nichts mit dem Schießen zu tun. Aber die Jagd soll für ihn Ausgleich zu Studium und späterem Beruf sein und Abwechslung in den Alltagstrott bringen. Bei ihm war der Großvater ausschlaggebend, der den Jungen schon im Kindergartenalter mit in den Wald nahm. "Schon als Kind wollte ich Jäger werden. Nun ist der Zeitpunkt gekommen", bekräftigte er. Nach hoffentlich bestandener Prüfung möchte er mit seinem Großvater gemeinsam auf die Pirsch gehen.
Einer der ältesten der zehn Schulungsteilnehmer ist Bernd Sagebiel. Der als Vertriebsingenieur in Klieken arbeitende Roßlauer fand über den Onkel und über Freunde zur Jagd. "Ich habe mit nun 42 Jahren endlich die Zeit gefunden, mich näher mit diesem Hobby zu beschäftigen", sagt er. Billig ist das Hobby "Jagd" nicht. Die Schulung, so erklärte Gerhard Paul, kostet etwa 850 Euro. Hinzu kommt die Prüfungsgebühr von 120 Euro. Richtig Geld benötigt der Jäger für Ausrüstung, Bekleidung und Fernglas. Die Waffe mit Zielfernrohr ist ab 1 200 Euro zu haben, wobei nach oben keine Grenzen gesetzt sind. Anmeldungen für den Jägerlehrgang nimmt die Untere Jagdbehörde beim Landkreis entgegen.