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Hundesport Hundesport: Champions auf vier Pfoten

Von DANNY GITTER 14.08.2011, 17:44

DESSAU-ROSSLAU/MZ. - Es sind manchmal kleinste Fehler, die über Sieg oder Niederlage entscheiden. Kurz bevor es aufs Spielfeld geht, heißt es deshalb Ruhe bewahren. In den nächsten Minuten sind höchste Aktion und Konzentration bei Hund und Besitzer gefragt.

Ein lauter Zuruf "Fuß" - und mit dichtem Schritt folgt der Rüde konzentriert seinem Besitzer. Die vier Personen zur Ablenkung auf dem Feld werden erfolgreich ignoriert, bevor der Hund sich vom Besitzer löst und "Sitz" und "Platz" wie auf Knopfdruck die schnellen Bewegungen stoppen. Das Holen des geworfenen Holzes ist auch kein Problem. Zwei aufgestellte Hindernisse werden zum Schluss ohne Probleme gemeistert.

Den strengen und geschulten Augen der Jury entgeht trotzdem kaum ein Fehler. Dementsprechend gespannt warten nach der Übung alle auf die Verkündung des Urteils und der Punkte. Und das war mit der Disziplin "Unterordnung" nur eine von drei Übungen, in der es am Wochenende möglichst viele Punkte zu holen galt.

Zum ersten Mal wurde in Dessau-Roßlau die Landesmeisterschaft des Vereins für Deutsche Schäferhunde ausgerichtet. Bereits zum 21. Mal trafen sich Hundesportler aus allen Ecken Sachsen-Anhalts, um unter den Teilnehmern die Besten zu ermitteln, die dann zur Bundesmeisterprüfung nach Meppen fahren. "Da steckt ein Jahr langwierige Vorbereitung drin" sagt Detlef Genetzke, während seine Blicke über das Sportgelände des Sport- und Freizeitzentrums "Kreuzberge" schweifen.

Der Organisationsleiter des diesjährigen Turniers ist am Sonnabend, wenige Stunden nach Beginn der Veranstaltung, sehr zufrieden. "Die Verhältnisse und Wettkampfbedingungen sind optimal", zieht er ein erstes Fazit. Dafür haben sich schon im Vorfeld und am Wochenende selbst die Mitglieder der Ortsgruppe Törten und anderer Ortsgruppen des Vereins für Deutsche Schäferhunde mächtig ins Zeug gelegt. Über 30 ehrenamtliche Helfer betreuten die 27 Teilnehmer und sorgten für einen reibungslosen Ablauf.

Für die Wettkämpfe in den Disziplinen "Unterordnung" und "Schutzdienst" auf dem Sportplatz "Kreuzbergstraße" mussten regelmäßig die Besitzer und ihre Hunde sicher von den Muldwiesen hinter dem Sportplatz über die Deichanlagen aufs Feld geführt werden. "Kurz vor ihrem Auftritt haben Hund und Besitzer einen Tunnelblick", berichtet Genetzke. Die kleinste Ablenkung, gerade durch Hunde von Zuschauern der Veranstaltung, könnte selbst die beste Vorbereitung innerhalb weniger Sekunden zunichte machen und die Tiere aus dem Konzept bringen. Auf den Wiesen und Feldern der Umgebung wurde durch die Helfer die dritte Disziplin, die Fährtensuche, abgedeckt.

Für Genetzke ist der Begriff "Elite" im Zusammenhang mit dem Wettbewerb keineswegs zu hoch gegriffen. "Hundesportler sind Verrückte im positiven Sinne, die mit ihren Vierbeinern schließlich nicht nur spazieren gehen", so der Organisationsleiter des diesjährigen Turniers. Einer dieser positiv Verrückten ist Thomas Preuschoff mit seinem Rüden Vektor vom Thielenhof. Aus einer kleinen Gemeinde, zwischen Burg und Genthin gelegen, angereist, sind Hund und Herrchen für ihren gemeinsamen Sport kein Weg zu weit. "Durch regelmäßiges Training kann man sehr gut den Spiel- und Aggressionstrieb des Hundes koordinieren", erläutert Preuschoff. "Es macht einfach Spaß, dadurch an Wettkämpfen teilzunehmen. Diese Atmosphäre und manches Schulterklopfen sind es einfach Wert", so der Hundebesitzer.

Auch Lutz und Iris Wolf aus dem Burgenlandkreis können nicht mehr vom Hundesport lassen. "Wenn dein Hund auf dem Hundesportplatz den Kürzeren zieht, weckt das einfach deinen Ehrgeiz", sagt Lutz Wolf. Seitdem wird regelmäßig, aber nicht verbissen trainiert. "Nach dem Wettkampf sind die Hunde liebe Familienmitglieder, die sich sehr gut mit den vier Katzen verstehen", so Iris Wolf. Bei allem Ehrgeiz steht auch die Freude am Sport im Mittelpunkt. Diese teilten am Wochenende neben den Wolfs mit ihren Rüden Wolf von den Wölfen und Irus vom Weinland Baden auch viele Zuschauer.