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Handball-3. Liga Handball-3. Liga: DRHV startet dezimiert zum Schlussakkord

Von Steffen Brachert 09.05.2014, 19:58
Tomas Pavlicek ist in Kirchzell gesperrt, Christian Schöne ist damit gefordert.
Tomas Pavlicek ist in Kirchzell gesperrt, Christian Schöne ist damit gefordert. BÖSENER Lizenz

Dessau-Rosslau/MZ - Kampfansagen am letzten Spieltag? Manfred Breu lacht nur. „Wir müssen realistisch bleiben“, sagt Dessau-Roßlaus Trainer. „Wichtig ist, dass wir dort einen vernünftigen Schlusspunkt unter die Saison setzen.“ Dort ist in Kirchzell, wo der Dessau-Roßlauer HV am Sonntag, 17 Uhr, das letzte Mal in der Saison 2013/2014 gefordert ist.

Die Entscheidungen sind gefallen: Eintracht Baunatal steigt auf. Der MTV Vorsfelde und die TG Münden müssen runter in die vierte Liga. Der HC Aschersleben hofft, sich in der Relegation in der dritten Liga zu halten. Doch der TV Kirchzell will am letzten Spieltag in eigener Halle eine starke Saison krönen.

Kirchzell will Platz 3

„Wir wissen, mit welchen Erwartungen wir gestartet sind und dass wir diese sicher übertroffen haben. Daher sind wir nicht so vermessen, die Saison allein an der abschließenden Platzierung zu beurteilen“ erklärt Kirchzells Kapitän Andi Kunz auf der Webseite des Vereins. „Doch wir wissen auch, dass wir zwischendurch ganz oben waren. Daher wollen wir mit einem Sieg gegen Dessau noch einmal das Maximale rausholen.“ Und das ist eine Medaillenplatz. Kirchzell ist derzeit Dritter - punktgleich mit Bernburg, das am letzten Spieltag den ESV Lok Pirna erwartet. Sogar Silber ist für die Unterfranken noch drin: Verlieren die Magdeburger Youngster beim LVB Leipzig, kann Kirchzell vorbeiziehen.

„Platz 2 oder 3 sind sehr gut. Platz vier ist eben ,nur’ gut“, sagt Kirchzells Coach Gottfried Kunz. „Wenn man im April Tabellenführer war, möchte man nicht als Vierter abschließen, auch wenn das für uns insgesamt ein sensationelles Ergebnis ist.“

Kirchzells Höhenflug ist in einer beeindruckenden Heimstärke zu begründen. 27:1 Punkte holte das Team in der Parzival-Sporthalle. Nur im Derby gegen Rodgau Nieder Roden wurde beim 24:24 ein Punkt abgegeben. Dass ausgerechnet Dessau-Roßlau am letzten Spieltag für die erste Heimniederlage sorgt, wäre eine Sensation. Vor allem, wenn man Dessau-Roßlaus personelle Lage betrachtet.

Derbynachwirkungen beim DRHV

Das verdiente 27:27 im Derby gegen Bernburg hat Nachwirkungen. Dass Daniel Schmidt eine Sperre erhält, war erwartet worden. Der Abwehrspezialist hatte Sekunden vor Schluss den Bernburger Gegenangriff im Mittelkreis unterbunden. Das wird als „grob unsportliches Verhalten“ gewertet. Schmidt muss aussetzen. Doch auch die folgenden Rangelei zwischen Tomas Pavlicek und Andreas Steinbrink wurde geahndet. Pavlicek hatte Steinbrinks direkten Freiwurf erst geblockt - und den Gegner dann geschubst. Steinbrink stieß ihn um.

Auf dem Parkett ließen das die Schiedsrichter nach langer Diskussion ungeahndet. Im Protokoll wurde die Auseinandersetzung als Rudelbildung vermerkt - und ebenfalls mit einer Ein-Spiel-Sperre für beide Akteure bestraft. Da außerdem noch Martin Danowski erkrankt und Lukas Krug suspendiert ist, sind die personellen Möglichkeiten des Dessau-Roßlauer HV ziemlich eingeschränkt.

„Es geht darum, uns nicht abschlachten zu lassen“, fordert Manfred Breu, der wahrscheinlich Oliver Lindner und Falko Müller mit nach Kirchzell nehmen wird. Breu selber wird aus Hamburg anreisen. Macht am Sonntag mal eben 550 Kilometer. „Ich habe Karten für das Spiel HSV gegen Hannover“, erzählt der Trainer. Um sich mögliche Verstärkungen anzuschauen? „Nein, nein“, wehrt Breu schmunzelnd ab. „Die Karten waren einfach ein Geschenk.“