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Hallenverbot nur ausgesetzt Hallenverbot nur ausgesetzt: Dessau-Roßlauer HV distanziert sich von Fan-Gruppierung "Zabporters"

30.01.2015, 15:34
Die Anhalt-Arena von Dessau-Roßlau.
Die Anhalt-Arena von Dessau-Roßlau. Lutz Sebastian Lizenz

dessau - In einer am Freitagnachmittag veröffentlichen Pressemitteilung des Handball-Drittligisten Dessau-Roßlauer HV heißt es: „Aufgrund der zum Teil diametral entgegengesetzten Darstellungen in den verschiedensten Medien sieht sich der Dessau-Roßlauer Handballverein gezwungen, seine Position zu den unrühmlichen Vorgängen im Umfeld des Punktspiels seiner ersten Männermannschaft beim TSV Burgdorf II am 24. Januar deutlich zu präzisieren.“

Dies geschehe, „insbesondere deshalb, weil sich die Fangruppierung „Zabporters Dessau“ in dreister Weise gar als unschuldiges Opfer aufführt“. Das Benehmen der Gruppe sei laut der Pressemitteilung „alles andere als förderlich für unseren Verein und hat in dieser Qualität beim Handball generell nichts, aber auch gar nichts verloren“. Der Verein sei der Überzeugung, „dass nur viele äußerst glückliche Umstände die Zabporters vor strafrechtlichen Ermittlungen an diesem Samstag bewahrt haben“.

„Sport hat keine Priorität“

Der Verein distanziert sich im Schreiben „mit aller Entschiedenheit gegen Handlungen und Ordnungswidrigkeiten“ und zählt dabei unerlaubte Plakatierung und Sachbeschädigung, beleidigende Schmähgesänge, Beleidigungen von Beamten, Zünden von Feuerwerkskörpern und Alkoholmissbrauch auf. „In Summe beantwortet sich die Frage, ob der Handballsport für die Zabporters Priorität besitzt, von selbst“, heißt es in dem Schreiben, das vom Präsidium des Vereins unterzeichnet wurde und auch die zukünftige Vorgehensweise absteckt: „Wir werden keine weiteren Vorkommnisse dieser Art tolerieren und konsequent bei Wiederholungen vorgehen.“

Der Aufsichtsrat des Dessau-Roßlauer HV hatte sich am Dienstag dazu entschieden, ein Hallenverbot gegen die Zabporters, die beim Auswärtsspiel in Burgdorf aus dem Rahmen gefallen sein sollen, auszusprechen. Am Mittwochabend aber wurde dieses zurückgenommen. Etliche Vorwürfe seien zwar belegbar gewesen, Auskünfte der Polizei führten dann allerdings zu einem Umschwenken. „Es gab einen neuen Erkenntnisstand und eine neue Beurteilungssituation“, so der sportliche Leiter des DRHV, Manfred Breu am Mittwoch, „dann muss man die Souveränität besitzen, eine eventuelle Fehlentscheidung zu revidieren.“

Sonntag Heimspiel

Die Zabporters hatten die Rücknahme begrüßt und ihr Erscheinen zum Heimspiel am Sonntag gegen Magdeburg II angekündigt, gleichzeitig aber Unverständnis über den Umgang mit ihnen geäußert. „Einerseits sind wir froh, dass wir kein unberechtigtes Hallenverbot bekommen haben, andererseits wünschen wir uns in Zukunft, dass wir nicht aufgrund scheinheiliger Behauptungen vorverurteilt werden und der Verein erst nachfragt, und erst dann handelt.“ (mz)