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Fall Oury Jalloh Fall Oury Jalloh in Dessau: Kritik an weiterhin fehlendem Brandgutachten

14.06.2017, 08:17
Die Nachbildung eines Menschen liegt im Labor am Institut für Brand- und Löschforschung auf einer Matratze.
Die Nachbildung eines Menschen liegt im Labor am Institut für Brand- und Löschforschung auf einer Matratze. Nicolas Ottersbach

Dessau/Berlin - Die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh hat erneut heftige Kritik an der Staatsanwaltschaft Dessau geübt und ihr „Verschleppung, Vertuschung und Strafvereitelung im Amt“ vorgeworfen.

Hauptgrund ist ein Brandversuch, der im August 2016 im sächsischen Dippoldiswalde stattgefunden hat und helfen sollte, die Todesumstände von Jalloh aufzuklären. Der Asylbewerber war 2005 in einer Dessauer Polizeizelle verbrannt.

Ergebnis des Brandversuchs wird immer weiter hinausgezögert

Die Ergebnisse des neuerlichen Brandversuchs wurden bis heute nicht vorgelegt. Konkrete Gründe dafür werden von der Staatsanwaltschaft Dessau nicht genannt. Im Dezember hatte man die Verzögerungen mit der Erkrankung des Schweizer Gutachters begründet.

Die Initiative sieht sich auch in ihrer eigenen Arbeit behindert. Im Februar 2017 habe eine Rechtsanwältin im Auftrag der Familie von Oury Jalloh einen Antrag auf Überbringung aller noch vorhandenen Asservate des Verstorbenen aus der Rechtsmedizin Halle in die forensische Abteilung der Charité nach Berlin gestellt, um dort ihrer Meinung nach offene Fragen zur Todesursache von Oury Jalloh klären zu lassen. Auch hierauf sei keinerlei Reaktion der Staatsanwaltschaft erfolgt. (mz)