1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Merseburg
  6. >
  7. Nach Anschlag von Magdeburg: 19.04 Uhr läuten alle Kirchenglocken in Merseburg

EIL

Nach Anschlag von Magdeburg 19.04 Uhr läuten alle Kirchenglocken in Merseburg

Wie die Organisatoren von weihnachtlichen Veranstaltungen am vierten Adventswochenende im südlichen Saalekreis auf den Weihnachtsmarkt-Anschlag von Magdeburg reagieren und welches Gedenken organisiert wird.

Aktualisiert: 21.12.2024, 17:32
Zu Beginn des Weihnachtsmarktes in der Merseburger Sixtiruine gab es ein Gedenken.
Zu Beginn des Weihnachtsmarktes in der Merseburger Sixtiruine gab es ein Gedenken. (Foto: Diana Dünschel)

Querfurt/Merseburg/MZ - - Nach dem schrecklichen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg reagieren die Organisatoren von weihnachtlichen Veranstaltungen im südlichen Saalekreis und es wird Gedenken organisiert.

Samstag um 19.04 Uhr, 24 Stunden nach dem Anschlag, werden alle Merseburger Kirchenglocken läuten. Im Carl-von-Basedow-Klinikum Merseburg können LED-Kerzen an den Tannenbäumen im Foyer entzündet werden. 19 Uhr ist dort ebenfalls Samstagabend zudem der Raum der Stille geöffnet. Seelsorgerin Monika Groß steht für Gespräche bereit.

Ohne Musik und ohne die geplanten Konzerte findet der „Querfurter Weihnachtszauber“ auf der Burg und in der Altstadt von Querfurt an diesem Wochenende statt. „Der Querfurter Weihnachtszauber bleibt trotz des schrecklichen Anschlages in Magdeburg weiterhin geöffnet. Als Zeichen der Solidarität wird in den kommenden beiden Tagen keine Musik gespielt“, veröffentlichte die Burg Querfurt dazu auf ihrer Facebookseite. Anstelle der für Sonntag geplanten Adventsandacht um 13.30 Uhr auf dem Querfurter Marktplatz findet ein Gedenkgottesdienst statt.

Nach dem schrecklichen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg reagieren die Organisatoren von weihnachtlichen Veranstaltungen im südlichen Saalekreis.
Nach dem schrecklichen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg reagieren die Organisatoren von weihnachtlichen Veranstaltungen im südlichen Saalekreis.
(Foto: Anke Katte)

Auch der Adventsmarkt in der Sixti-Ruine in Merseburg findet statt. Das haben die Beteiligten entschieden, schrieb Merseburgs Oberbürgermeister Sebastian Müller-Bahr (CDU) bereits Freitagnacht in sozialen Netzwerken: „Unser Adventsmarkt soll in dieser schweren Zeit ein Ort der Hoffnung und des Friedens sein. Wir feiern keine ausgelassene Party, sondern möchten den Menschen Freude und Licht bringen – besonders denen, die Sorge tragen.“

Zu Beginn des Adventsmarktes Samstagnachmittag gab es von ihm und Saalekreis-Landrat Hartmut Handschak (parteilos) eine Ansprache. Es folgte eine Schweigeminute, um der Opfer zu gedenken und ein Zeichen des Mitgefühls zu setzen. Gekommen war ebenso der Merseburger Stadtratsvorsitzende Michael Hayn (CDU). Auch wurde im Eingangsbereich der Sixitruine ein Platz zum Aufstellen von Kerzen hergerichtet. Das Friedenslicht von Bethlehem hatte die Evangelische Kirche mitgebracht. Jeder Besucher konnte eine Kerze entzünden.

Wenn die Menschen zum Adventsmarkt zusammenkommen, habe die Sicherheit aller Besucher oberste Priorität, hatte der OB bereits zuvor auf Instagram erklärt und weiter: „Wir sind mit den zuständigen Behörden in engem Austausch, um dies zu gewährleisten.“ Die Polizei sicherte die Veranstaltung ab.

Eine Schweigeminute soll es auch am Sonntag um 14 Uhr zu Beginn des Weihnachtsmarktes in Braunsbedra geben, der nach jetzigem Stand ebenfalls stattfinden wird. Es sei wichtig, dass die Menschen eine Möglichkeit haben, zusammenkommen und über die Geschehnisse sprechen können, so Braunsbedras Bürgermeister Steffen Schmitz (CDU) am Samstagvormittag.

Indes wurde das erste öffentliche Weihnachtssingen auf dem Rathausplatz in Bad Dürrenberg abgesagt, das am Sonntag um 16 Uhr stattfinden sollte.