EM-Spiel Deutschland gegen Georgien Mit Video: Grandioses Spektakel - Tausende Fans erleben Rugby-Premiere in Dessau
Was für eine Leistung: Die deutsche 15er-Rugbynationalmannschaft verliert am Sonntag das Länderspiel gegen Europameister Georgien in Dessau knapp mit 17:28. Doch alle sind zufrieden. 5.300 Fans sorgen für eine besondere Kulisse.
Dessau/MZ. - Die Stadt Dessau-Roßlau ist um ein internationales sportliches Highlight reicher - und der in vielen Teilen der Welt beliebte Rugbysport hat sich in einer Region einen guten Namen gemacht, in der er bis dato keineswegs etabliert ist.
So gesehen haben sich die Erwartungen an das Länderspiel zwischen Deutschland und Georgien anlässlich des Starts in die Rückrunde der über zwei Jahre laufenden Europameisterschaft (Rugby Europe Championship/REC) erfüllt. Das deutsche Rugby hat am Sonntag die Chance genutzt und sich im Dessauer Paul-Greifzu-Stadion vor offiziell 5.300 Zuschauern von der besten Seite präsentiert.
Rugby-Fans, die aus allen Teilen Deutschlands, vielen europäischen Ländern und sogar aus Südafrika den Weg in die Bauhausstadt gefunden hatten, sorgten für eine stimmungsvolle Kulisse. Sie erlebten ein richtiges Spektakel auf dem Rasen des Paul-Greifzu-Stadions. Großen Anteil daran hatten die Gastgeber. Die deutsche 15er-Rugbynationalmannschaft der Männer bot dem EM-Titelverteidiger und Top-Favoriten aus Georgien mit einer knappen 17:28 (10:14)-Niederlage die Stirn.
„Wir haben sehr gut gespielt, ich bin mächtig stolz auf meine Mannschaft“, so Rugby-Nationaltrainer Mark Kuhlmann. „Wir haben zwar verloren, aber das war heute großes Kino. Das Spiel war bis zum Ende spannend. Der Sieg für Georgien geht schon in Ordnung, aber mit ein bisschen mehr Glück an der einen oder anderen Stelle wäre vielleicht auch noch etwas mehr drin gewesen.“
Bärenstark präsentierte sich der gastgebende Außenseiter dem Topfavoriten und hat durchaus Werbung für das deutsche Rugby gemacht. Das insgesamt gute, weil überraschend knappe Endergebnis, hat Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben der Schwarzen Adler in Spanien am 11. Februar und in den Niederlanden am 18. Februar gegeben.
Die Gäste aus Georgien begannen am Sonntag wie erwartet mit viel Druck. Sie leisteten sich jedoch bei schwierigen, weil sehr windigen Bedingungen auch einige Fehler. Das deutsche Team hielt im offenen Spiel dagegen, die Verteidigung zeigte sich sehr aufmerksam, aber in den Standardsituationen offenbarten die Gastgeber gegen die physisch starken Georgier Schwächen.
Der Favorit kam nach elf Minuten zu sieben Punkten. Doch Deutschland hielt dagegen und schaffte durch Edoardo Stella den 7:7-Ausgleich (21.). Nach einer guten halben Stunde gingen die Gastgeber sogar in Führung. Stella kickte einen 36-Meter-Straftritt ganz sicher zum 10:7 (32.) durch die Stangen. Mit der letzten Aktion vor der Pause drehte Georgien jedoch die Partie wieder (10:14).
In der zweiten Halbzeit hatten die Gäste deutlich mehr vom Spiel, Deutschland war viel seltener in Ballbesitz. Die Adler sorgten in Person von Nikolai Klewinghaus jedoch für ein Glanzlicht. Er hielt sich nach Groundkick im Tackling auf den Beinen und sorgte für weitere fünf Punkte auf dem deutschen Konto. Der eingewechselte Routinier Raynor Parkinson, der sein letztes Spiel im Trikot der Schwarzen Adler bestritt, stellte sicher den 17:28-Endstand her.
Von der Kulisse und der Stimmung in Greifzu-Stadion zeigte sich Nationaltrainer Kuhlmann sehr angetan: „Fantastisch! Dessau, wir kommen gerne wieder.“