Dessau-Roßlau Dessau-Roßlau: Alter Name, neue Ziele bei Ditsch
ORanienbaum/MZ. - Die für die Bäckereikette typische Brezel wird nicht verschwinden. Und auch der Namenszug bleibt erhalten. Zu sehr sind die Symbole mit dem Lebenswerk des Mainzers Peter Ditsch verbunden, als dass es nach dem überraschenden Verkauf des traditionsreichen Familienunternehmens an die Schweizer Valora-Gruppe ernsthafte Überlegungen gibt, die beiden Erkennungszeichen von Ditsch zu verändern.
Eigenständigkeit bleibt
"Wir bleiben als eigenständige Unternehmensgruppe mit haargenau den gleichen Abläufen auf dem Markt aktiv", sagt Matthias Hartung. Der 37-Jährige ist seit Anfang November der neue Werksleiter der Ditsch-Betriebsstätte im Kapener Dessora-Industriepark.
Gerade im Oranienbaum-Wörlitzer Ortsteil wird deutlich, dass an der besonderen Bedeutung der Brezel nicht bloß aus Imagegründen nicht gerüttelt wird. "Wir sind gerade dabei, die achte Produktlinie aufzubauen", informiert der gebürtige Wittenberger Hartung, der am 1. Juli 2000 ins Oranienbaumer Werk kam. Damals war dort gerade die zweite Linie angelaufen. Das Werk hat eine mehr als erstaunliche Entwicklung genommen.
Derzeit stehen Hilfsgerüste an der nördlichen Fassade des Ditsch-Gebäudes. "Auf dem Weg sind die Klimaaggregate zu ihren Trägerkonstruktionen auf dem Dach gelangt", erläutert der Werksleiter. Noch in diesem Jahr werde die Hochleistungslinie für vorgebackene Laugenprodukte in Betrieb genommen. Und es ist das Kernprodukt des Unternehmens, die Brezel, die nach kurzer Erprobungsphase hauptsächlich vom Band kommen soll. Dank einer verbesserten Anlagentechnik in noch größerer Stückzahl.
"Vor zehn Jahren schaffte ein Schlingautomat 1 500 Brezel in der Stunde. Heute bewegen wir uns jenseits der 2 000er Marke", berichtet Hartung. Es gebe stets Steigerungsmöglichkeiten, die sich für den Endverbraucher positiv auswirken, fügt er hinzu. Auf der inzwischen achten Produktstrecke werden zum Beispiel die neuesten Ofen- und Knetsysteme zum Einsatz kommen. Die ihrerseits haben einen Einfluss auf Frischhaltung und Geschmack.
Bewährt habe sich zum Beispiel auch der Entschluss, vor knapp 14 Monaten auf dem Ditsch-Gelände eine Tiefkühlverladezone in Betrieb zu nehmen. An den drei Rampen werden tagtäglich zwischen 15 und 20 Lkw mit den Ditsch-Produkten (Laugengebäck, Croissants, Pizzasnacks) bestückt, ohne dass die Kühlkette unterbrochen wird. "Aufblasbare Luftkissen, die sich um die Sattelaufleger legen, schützen vor Wärme", deutet Hartung auf die großen Tore.
Dem seit wenigen Wochen amtierenden Werksleiter liegt viel daran, die Betriebsstätte, deren Wachstum er nun schon über längere Zeit begleiten konnte, auch in Zukunft gemeinsam mit dem aktuell 320 Köpfe zählenden Mitarbeiter-Team weiterzuentwickeln.
Flächenzukauf wird geprüft
"Natürlich planen wir weiteres Wachstum", kündigt Matthias Hartung an. Nicht von ungefähr prüfe man den möglichen Zukauf von benachbarten Flächen in dem Oranienbaum-Wörlitzer Gewerbegebiet, auf denen ein Erweiterungsbau in Frage käme. Zunächst muss jedoch die achte Produktlinie ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen. "Bevor wir ihr ab 2013 das Maximum abverlangen, werden bei der Feinjustierung im Dezember die Schnittstellen aufeinander abgestimmt", freut sich der 37-Jährige auf die nächsten Herausforderungen.