Casting-Show Casting-Show: Annemarie Eilfeld: Ich bin nicht das böse blonde Biest
ROSSLAU/KÖLN/MZ. - Die in Roßlau wohnende Kandidatin hatte am Sonnabend in der zweiten Mottoshow der Sendung "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS) mit dem souverän gesungenen und locker performten rockigen Titel "All Summer Long" von Kid Rock die Jury um Dieter Bohlen überzeugt und ist nun eine Runde weiter. Ausscheiden musste nach dem Willen der Fernsehzuschauer "Harfen-Dame" Cornelia Patzlsperger.
Doch Eilfelds mitreißende Performance wurde von Pfiffen und Buh-Rufen aus dem Publikum begleitet. Mit Äußerungen im vor ihrem Aufritt gezeigten Trailer, Kandidat Holger Göpfert passe nicht zu DSDS und sie würde ihn 'rauswählen, wenn sie das zu entscheiden hätte, weckte Eilfeld den Beschützerinstinkt der Massen. Beinahe wäre das Annemaries letzte Show geworden; denn der etwas linkisch wirkende, auf seine Art aber durchaus talentierte Göpfert ist erklärter Publikumsliebling. Annemaries Äußerungen hatten ihn sichtlich hart getroffen, was auch seinen Auftritt zu beeinflussen schien.
Die Roßlauerin hat sich sofort bei Holger entschuldigt und meinte gegenüber der MZ: "Schade, dass es so dargestellt worden ist, aber ich soll hier nun mal die Rolle als blondes Biest spielen." Während das Kamerateam humorig über den Abschied der naschhaften Schlagerlady Vanessa Neigert berichtete und eine rührende Geschichte über den Besuch des smarten Marc Jentzen in seinem ehemaligen Kinderheim drehte, sei Annemarie anderthalb Stunden lang nur über Holger Göpfert ausgefragt worden. "Ich habe hundert positive Dinge über ihn gesagt, aber die drei negativen Sätze werden gebracht", erzählte Annemarie Eilfeld, nun um eine schmerzliche Erfahrung aus dem Showgeschäft reicher. Zwiespältige Reaktionen von uneingeschränkter Begeisterung bis zu verständnislosem Kopfschütteln lösten auch die von RTL genüsslich gezeigten freizügigen Fotos von Annemarie aus, die im Auftrag einer großen Boulevardzeitung von ihr gemacht worden waren.
Gefreut hat sich die 18-jährige angehende Immobilienkauffrau, dass zum ersten Mal neben ihren Eltern zahlreiche Fans aus Dessau-Roßlau und ganz Deutschland zur Live-Sendung von RTL nach Köln gekommen waren. "Toll fand ich ihre roten T-Shirts. Sie kennen mich und wissen, dass Rot meine Lieblingsfarbe ist", erzählte sie. Dieser Zuspruch habe ihr geholfen, in die Reihe der besten acht Kandidaten aufzurücken, "und das, obwohl ich während der Show einen Migräneanfall hatte." Toll fand sie auch, dass ihre Fans auch Benny Kiekhäben und Daniel Schuhmacher unterstützt haben. "Für meine Fans gilt das Motto, dass meine Freunde auch ihre Freunde sind", erklärte das Roßlauer Showtalent. Nach der Live-Sendung habe sie sich derart schlecht gefühlt, dass sie nicht einmal mehr mit ihren Eltern sprechen konnte. Am Sonntag hat sie sich dafür dann aber Zeit genommen.
Mit der Mottoshow "Geschlechtertausch" war der Schwierigkeitsgrad für die Kandidaten deutlich gestiegen. Marc Jentzen hat - im Unterschied zur ausgeschiedenen Cornelia Patzelsperger - gesanglich sogar völlig versagt. Wie auch Holger Göpfert, was aber emotionale Gründe gehabt haben mag. Das Motto der nächsten Sendung kannte Annemarie am Sonntag noch nicht. "Selbst wenn es Schlager wären, hätte ich damit keine Probleme", ist sie sicher. "Ich bin Deutsche und kann deutsch singen, damit komme ich gut klar", stellt sie fest und hofft, dass sie ihren Traum von Deutschlands Superstar noch eine ganze Weile weiterträumen kann.