Dessauer Bluesnächte Bluesnächte in Dessau: Seit fünf Jahren Musik für Seele und Sohle

Dessau - Es begann am 16. März 2012, also vor genau 5 Jahren, mit der Ansage: „Liebe Gäste, liebe Bluesfreunde, ich freue mich, euch eine neue Veranstaltungsreihe ansagen zu können – Die Dessauer Bluesnächte“. Zwei der bekanntesten Bluesmusiker in der Szene eröffneten damals den Abend. Peter Schmidt und Bluesrudy.
Inzwischen sind die Bluesnächte fester Bestandteil des Veranstaltungskalenders der Stadt und haben 2014 im Bauhausklub eine neue Heimstatt gefunden. MZ-Redakteurin Sylke Kaufhold blickte mit Vereinsvorstand Hendrik Pieske auf die fünf Jahre zurück.
Wird denn das Jubiläum gefeiert?
Pieske: Ja klar. Wir haben am 21.April einen ganz besonderen Leckerbissen für alle Bluesfreunde vorbereitet. Mir ist es gelungen, einen der besten Bluesmusiker in einer ungewöhnlichen Kombination zu gewinnen.
„Die lange Andreas Bock Nacht“ oder „Böckchen feat. Alicia Emmi Berg (vocals), Niels von der Leyen (piano), Roger Wade, (Vocals, Harp), Jan Mohr (Gitarre), Dirk Vollbrecht (Bass) und Kay Steffens (vocals, Harp)“. Man kann auch sagen, es ist uns eine Ehre, an diesem Jubiläumstag „Boogie Rockets“, „Jan Mohr´s Backsratcher“ und „Boogie Soul Mate“ anzukündigen.
Hätten Sie gedacht, dass die Bluesnächte mal fünften Geburtstag feiern würden?
Pieske: Wir haben darüber nicht groß nachgedacht, sondern einfach gemacht. Wir waren fünf Bluesfreunde, die ihre Musik auch in Dessau live erleben wollten. Das haben wir geschafft. Und gar nicht schlecht, denke ich. Dem Eröffnungsabend vor vollem Haus in der Raststätte Sonnenköppe folgten viele weitere unvergessene Abende.
Bereits nach einem Jahr waren wir so bekannt, dass wir Anfragen von Bands bekamen, ob sie bei uns spielen dürften, auch aus dem Ausland. Eine unvergessene Nacht war zum Beispiel das Konzert der Latvian Blues Band aus Riga im Mai 2013.
Wer waren denn die Verrückten, mit denen alles begann?
Pieske: Das waren neben meiner Wenigkeit, Olaf Ernst, Uwe Krauße, Rainer Seifert und Torsten Ullrich - die Dessauer Bluesbrüder eben. Inzwischen sind wir ja ein ordentlicher Verein geworden, der Verein SonnenBlues, mit neun Mitgliedern und einem Ehrenmitglied.
Gäste und Musiker sind gleichermaßen vom Bauhausklub begeistert
Was macht die Dessauer Bluesnächte aus?
Pieske: Die Individualität und Herzlichkeit. Es ist ein tolles Miteinander zwischen den Veranstaltern, Besuchern und Künstlern. Und wir haben feste Bestandteile etabliert, denen wir treu bleiben. So lag es uns besonders am Herzen, die lokalen Bands zu fördern und Dessauer Musikern eine Plattform zu bieten. Daraus entstand die „Local Heroes“–Nacht.
Mit den Dessauer Bands, stellvertretend seien genannt Kathy and the Deadies, Fourweels, The Törten Heroes und auch AM Blue, sprechen wir das Dessauer Publikum an. Der große Zuspruch bestätigt uns. Ein weiterer fester Bestandteil unserer Bluesnächte ist die Weihnachts- Jam Session. Hier musizieren Musiker zusammen, die es sonst nicht tun.
Legendär ist die Jam Session 2013, wo dreizehn Musiker auf der Bühne standen. Wer unter den mehr als 200 Gästen war und in der tanzenden, schwitzenden Masse noch die Musiker erkennen konnte, der wird sich mit Gänsehaut an die 24-minütige Harp/Geige–Jam erinnern, die sich Marco Jovanovich und Joro Gogow (der City-Geiger) lieferten. Als dann noch Niels von der Leyen und Peter Schmidt einstimmten, zitterte die Atmosphäre.
Seit zwei Jahren gibt es Blues im Bauhaus. War der Umzug richtig?
Pieske: Ja, auf jeden Fall. Die Sonnenköppe waren zu klein geworden. Und wir sind mit den Dessauer Bluesnächten mehr in das Zentrum gezogen. Im Bauhausklub fühlen wir uns pudelwohl. Die neue Location begeistert ja auch die Musiker. Besonders beeindruckt war zum Beispiel der legendäre Bluesmusiker Abi Wallenstein, der sich als Bauhaus-Fan zu erkennen gab.
Die Dessauer Bluesnächte steuern also das Zehnjährige an?
Pieske: Die fünf Jahre waren eine sehr schöne Erfahrung und auch eine Herausforderung. Der Dank und die positiven Worte der Gäste und auch der Musiker sind Ansporn weiterzumachen. Das Zehnjährige ist also nicht ausgeschlossen.
Welche Visionen und Pläne treibt die Bluesbrüder um?
Pieske: Im letzten Jahr war es ein Traum von mir, Eric Clapton zu uns ins Bauhaus zu holen. Es ist mir auch gelungen, den Kontakt herzustellen. Aber leider hatte Eric zeitgleich beschlossen, nicht mehr auf Tournee zu gehen. Für die Zukunft, eventuell für 2018, haben wir vor, in Dessau ein Open Air auf die Beine zu stellen. Konkrete Planungen bestehen bereits. Und als Vision gibt es erste Ideen für ein mehrtägiges Open Air-Bluesfestival mit mehreren Dessauer Locations. (mz)
Jubiläumskonzert „Die lange Andreas-Bock-Nacht“ am 21. April ab 20 Uhr im Bauhausklub. Karten zum Preis von 20 Euro gibt es im Vorverkauf im Cafe-Bistro im Bauhaus und im Pressezentrum Kanski, Zerbster Str. 25, oder an der Abendkasse.