Bewegung Attac Bewegung Attac: Neues Leben in alter Fabrikantenvilla
Könnern/MZ. - Der 50-jährige Diplom-Sozialwirt Richard Schmid, ein gebürtiger Franke und sozialpolitisch engagiertes Mitglied der Grünen Partei, hat den Mietvertrag mit dem Fabrikanten-Erben Friedrich Thorwest unterschrieben. Ziel ist es, die selbstständige Bildungsarbeit zu fördern. Die "Könneraner Bildungs- und Gestaltungs-Genossenschaft (in Gründung)" lautet der offizielle Name für diese soziale Initiative.
Zu den Vorstandsmitgliedern zählen die Künstlerin Ilona Plattner (Münster) und die hallesche Pädagogin Solveig Feldmeier. Ein Aufsichtsrat soll die Arbeit der Genossenschaft begleiten. Der Kreisverband der Bernburger Grünen hat bereits Pfarrer Johannes Lewek mit dieser Aufgabe betraut.
In dem Haus in Könnern ist inzwischen eine Wohngemeinschaft mit mehreren Studenten eingezogen, die sich mit den Zielen von Attac identifizieren. Zu dem Anwesen gehört auch eine große Freifläche. Im Souterrain sind noch vier größere Räume leer. Sie können als Seminarräume genutzt werden. Außerdem ist eine größere Küche geplant, um mehrere Gästegruppen zugleich versorgen zu können.
Organisator Schmid rechnet damit, dass gewerkschaftliche Gruppen wie die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft oder die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di den Tagungsort Könnern nutzen werden.
Die globalisierungskritische Bewegung Attac hat weltweit rund 100 000 Mitglieder. Eine Gruppe in Halle zählt zu den rund 13 000 Mitgliedern, die es mittlerweile in Deutschland gibt. Eine wesentliche Forderung von Attac besteht in der Einführung der so genannten Tobin-Steuer. Sie geht auf eine Idee des amerikanischen Wirtschaftswissenschaftlers James Tobin zurück, eine weltweit gültige Steuer auf Devisengeschäfte zu erheben.