Begleitender Engel hilft Sterbenden und Angehörigen
Dessau/MZ/jm. - "Private häusliche, seelische und pflegerische Sterbe- und Trauerbegleitung" - so lautet zusammengefasst das Konzept der 33-jährigen Existenzgründerin. Uriel ("Licht Gottes") gilt als einer der vier Erzengel; er geleitet die Verstorbenen zum Jüngsten Gericht. Als Heiliger wird Uriel in der katholischen Kirche aber nicht verehrt, auch in der Bibel wird er nicht namentlich genannt.
"Für viele Menschen ist der Tod ein unangenehmes Thema", sagt Katja Kluge, "die meisten verdrängen das." Wenn es dann so weit sei, fehle - gerade im Krankenhaus - sowohl dem Sterbenden als auch den Angehörigen oft die Zeit, sich auf einen würdevollen Abschied vorzubereiten. "Zu der Trauer, dem Gefühl des Verlusts kommt für die Hinterbliebenen dann noch ein schlechtes Gewissen." Deshalb sehe sie auch in der organisatorischen Betreuung ein wichtiges Arbeitsfeld, so Kluge, was zum Beispiel Hilfe bei Behörden- und Versicherungsangelegenheiten oder bei Patientenverfügungen, oder Kontakte zu Anwälten, Notaren oder Psychologen betrifft. "Da gibt es einiges, worum man sich rechtzeitig kümmern kann."
Von Beruf ist Kluge Krankenschwester; sie hat im Städtischen Klinikum gelernt und später im St. Joseph-Krankenhaus gearbeitet - unter anderem mehrere Jahre auf einer Inneren Station, wo sie oft auch Sterbende zu betreuen hatte. "Die christlichen Schwestern haben mich sehr beeindruckt, wie würdevoll sie mit den Sterbenden und Toten umgingen", sagt Kluge, die selbst keiner Kirche angehört.
In den vergangenen zwei Jahren hat sie wegen ihrer beiden Kinder (fünf und neun Jahre) nicht mehr im Krankenhaus gearbeitet. In dieser Zeit kümmerte sie sich im Café "Cup & Cino", das ihr Mann Stephan Zeitz betreibt, um die Buchhaltung. Diese Kenntnisse und Erfahrungen sind ihr als Existenzgründerin jetzt natürlich sehr nützlich. Eine wertvolle Hilfe sei auch die Beratung durch den ego-Piloten Hagen Fleischer gewesen. Neben einer Ausbildung zur Pflegedienstleiterin absolviert sie Seminare zu Sterbe- und Trauerbegleitung sowie Existenzgründerkurse.
Das Angebot von "Uriel" umfasst sowohl die seelische Betreuung der Sterbenden und ihrer Angehörigen, als auch pflegerische und medizinische Leistungen. Sorgen, dass sie die Arbeit auf diesem schwierigen Gebiet nicht verkraften könnte, hat Katja Kluge nicht. "Der Tod gehört zum Leben, das müssen wir akzeptieren lernen. Ich selbst habe schon immer ein gesundes Verhältnis zum Sterben und zum Tod", so die 33-Jährige. "Mein Wunsch ist, dass der Umgang mit diesem Thema normaler wird. Dazu würde ich gern einen kleinen Beitrag leisten."
Uriel, Elisabethstraße 19,
Telefon 03 40 / 5 71 15 13 oder 01 77 / 8 92 49 66.