Auf Naturhof werden wieder «alte» Obstsorten angebaut
Zellewitz/MZ. - Dieter Jagusch und Gerhard Schönberner, zwei Mitarbeiter, die über das Programm "Aktiv-zur-Rente" beschäftigt sind, haben im April 2002 acht Apfel-, sieben Birnen-, vier Kirsch- und sechs Pflaumenbäume angepflanzt, von denen nur ein Kirschbaum nicht "überlebt" hat. In dieser Maßnahme wird eine umfassende Analyse der regionalen Besonderheiten an Obstbäumen vorgenommen und eine für Besucher informative und erlebnisreiche Stätte der praktischen und theoretischen Information vorbereitet, aufgebaut und betreut.
Die Erfassung der regionalen Bestände erfolgt als Kataster und Dokumentation auch in bildlicher Darstellung. Ziel ist es, die historischen Bestände zu beschreiben und Impulse für deren Wiederbelebung zu vermitteln. An der "Pomologischen Informationsstätte" können sich heute auch die Besucher des Hoffestes über "alte" Kirsch-, Pflaumen-, Apfel- und Birnensorten, wie Apfel Goldparmäne, Meißner Honigpflaume oder Apfelquitte Wudoria, informieren. Noch ist natürlich von den Früchten nicht viel zu sehen, deshalb werden an jedes Bäumchen kleine Täfelchen gehängt, auf dem die Obstsorte steht.
Der Landkreis unterstützt damit eine Initiative des BUND "zur Erhaltung historisch wertvoller Obstbaumbestände", so Pressesprecherin Ursula Rothe. Zwei weitere ABM-Kräfte wurden Anfang Mai für ein halbes Jahr eingestellt. "Die sind mehr für das Schriftliche zuständig", erklärt Gerhard Schönberner, seit Dezember 2001 auf dem Naturhof beschäftigt. Die neuen Mitarbeiter würden z. B. die Baumbestände erfassen und die Internetseite für die Pomologische Informationsstätte erstellen. Schönberner und Jagusch sind noch bis März 2006 auf dem Naturhof. Bis dahin soll auf dem Gelände noch ein Gehege für kleine Tiere, wie Igel, angelegt werden. In diesem Jahr wurde bereits ein neues Zuhause für Bienen geschaffen.
Erst vor zwei Wochen wurde auf dem Gelände randaliert. Bäume wurden jedoch zum Glück nicht beschädigt. Davon wird heute nichts mehr zu sehen sein.