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Adria- und Waldbadbesuch Adria- und Waldbadbesuch in Dessau: Weil Erwachsene geschummelt haben, müssen Kinder mehr zahlen

Von Sylke Kaufhold 19.06.2019, 09:14
Im Waldbad (Foto) und an der Adria wurden die Eintrittspreise verändert.
Im Waldbad (Foto) und an der Adria wurden die Eintrittspreise verändert. Thomas Ruttke

Dessau-Roßlau - Weil zu viele Erwachsene an den Eingangskreuzen im Waldbad und an der Adria geschummelt haben, müssen dort Kinder nunmehr einen höheren Eintrittspreis bezahlen. Das hat Betreiber Thomas Jetzke, zum Start in die neue Badesaison bestätigt. Kinder müssen dort für ein Tagesticket künftig genau so viel bezahlen wie Erwachsene - und zwar drei Euro.

„Grund für diese Vereinheitlichung sind die vielen Falschzahler“, erklärt Jetzke. Es geht um die Erwachsenen und Jugendlichen, die am Kassenautomaten bislang statt des Erwachsenentickets für 3,50 Euro das billigere Kinderticket für 2 Euro gekauft haben. „Etwa zwei Drittel der Besucher haben geschummelt“, hat Jetzke beobachtet. Was unterm Strich einen Verlust von 5.000 bis 7.000 Euro pro Bad bedeutete.

„Das Geld fehlt am Ende für Instandhaltungen oder Pflegearbeiten zum Beispiel“, rechnet Jetzke vor. Er könne als privater Betreiber derartige Verluste rein betriebswirtschaftlich nicht hinnehmen. Denn auch in einem Supersommer wie 2018 habe es große Mühe bereitet, eine „schwarze Null“ zu erreichen.

Mit den drei Euro liegt der Tagespreis für Erwachsene jetzt 50 Cent unter dem alten Preis

Um die Schummelei am Automaten einzudämmen, hat Jetzke, der beide Bäder in Erbbaupacht übernommen hat, das gesamte Preisgefüge verändert. Mt den drei Euro liegt der Tagespreis für Erwachsene jetzt 50 Cent unter dem alten Preis, Kinder zahlten vorher zwei Euro.

Für Kurzschwimmer bietet der Betreiber nun ab 18 Uhr ein Abendticket für zwei Euro an. „Das kann auch erst ab dieser Zeit gelöst werden“, macht Thomas Jetzke deutlich und kündigt zugleich an, noch in diesem Sommer Tickets für Kurzzeitbesucher einführen zu wollen, um auf diese Weise wieder eine Preisstaffelung zu erzielen.

Jetzke hatte die Automaten 2015 eingeführt. Notgedrungen, wie er sagt. Denn Kassenpersonal für die Sommermonate zu bekommen, das sei sehr schwierig gewesen. „Es ist ja auch kein einfacher Job“, erklärt er. Eine Preisfrage sei die Umstellung auf Automaten nicht gewesen, betont Jetzke, denn die seien in Anschaffung und Unterhalt sehr teuer. Um die Probleme der Kassenbesetzungen wissen auch die anderen Dessau-Roßlauer Bäder.

Im Rodlebener Freibad wird der Eintritt klassisch per Hand kassiert

Im Rodlebener Freibad wird der Eintritt klassisch per Hand kassiert. „Wir haben seit Jahren einen Wachschutzdienst beauftragt, bei dem das Kassenpersonal entsprechend der Witterung abgerufen wird“, erklärt Rodlebens Bürgermeister Frank Rumpf das Vorgehen im örtlichen Bad. Automaten seien auch schon eine Überlegung gewesen, erzählt er, „aber die haben wir verworfen, weil sie sehr teuer und letztlich auch besucherunfreundlich sind“. Denn zwischendurch mal das Bad zu verlassen, um etwas aus dem Auto zu holen oder ähnliches, das sei bei einem Automaten nicht möglich. „Da gibt es nur drin oder draußen.“ In Rodleben zahlen Erwachsene drei und Kinder einen Euro Eintritt.

Im Erlebnisbad Roßlau, das von der Stadt Dessau-Roßlau betrieben wird, kümmern sich angestellte Mitarbeiter um die Kassierung der Eintrittsgelder. In der Regel sitzt eine Person pro Schicht im Kassenhäuschen. Für die Tageskarte zahlen Erwachsene dort vier Euro und Kinder zwei. Auch ein ermäßigter Abendtarif wird im Roßlauer Erlebnisbad angeboten. (mz)

Ein Ticket für alle
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Thomas Ruttke