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Adria-Geschichte Adria-Geschichte: Künstlich beim Bau der Autobahn entstanden

28.06.2010, 17:26

Halle/MZ. - Seit dem 15. September 1939 lädt das Strandbad Adria Wasserratten zum Besuch ein. Der 120 000 Quadratmeter große See ist durch die Kiesausbaggerung für die Reichsautobahn Berlin-Nürnberg-München mit zwei Abfahrten bei Dessau künstlich entstanden und ist bis zu acht Meter tief. Vorher musste an der Straße nach Oranienbaum ein Eichenwald gerodet werden. Der etwa 300 mal 400 Meter große See hat keinen Zu- und Abfluss und wird ausschließlich aus Grundwasser gespeist. Seine Selbstreinigung verhindert die Trübung und Verunreinigung. Konzipiert und gebaut wurde das Bad vom Dessauer Architekten Karl Schmidt.

Am äußeren Erscheinungsbild des Freibades hat sich bis heute nichts geändert. Erhalten sind der Eingangsbereich und die 185 Meter lange Garderobenhalle mit offenem Vorbau sowie die Erfrischungs- und Gaststättenräume. Im September 1972 setzte die Interflug einen 12-Meter hohen Mehrzweckturm, und 1978 baute Abus einen großen Sprungturm (siehe Foto).

Bis Anfang der 1950er Jahre wurde die Badeanstalt von der Autobahnmeisterei Dessau mit unterhalten. Später wurde die Verantwortung in die Hände der Stadt Dessau gelegt. Seit 1. Januar 2006 ist Uwe Schlawig Pächter des Bades samt des dazugehörigen Campingplatzes. Seit dem vergangenen Jahr bietet das Bad seinen Besuchern auch einen Waldseilgarten.