8. Waldjugendspiele am Spitzberg 8. Waldjugendspiele am Spitzberg: Schüler entdecken verborgene Schätze
Spitzberg/MZ. - Nicht vergessen hatWilhelm Uschmann die stimmliche Schwerstarbeit.Ein Jahr ist es her, als der gewichtige Chefim Lindauer Forstamt schreien musste, achwas, gebrüllt hat er, um sich bei der zappelnden,quasselnden Kindermeute Gehör zu verschaffen.So erzählt man sich.
Jetzt war die Zeit wieder reif für eine neuerlicheAuflage der Waldjugendspiele. Wieder kamendie Schüler in Scharen zum Spitzberg, wiederwar es Uschmann, der mit kräftiger Stimmeerklären musste, wo es lang geht. Und wiederverrichtete er dabei Schwerstarbeit.
Der Tag begann früh am Spitzberg. Wo sichSchüler sonst erholen, tagsüber dem Konzeptdes Jugendwaldheimes entsprechend einige Arbeitenim nahe gelegenen Revier erledigen, kamendie Besucher diesmal nicht zum Verschnaufen.Hangeln, reimen, fühlen, riechen, beschreiben- ihr Wissen sollten die Sechstklässler unterBeweis stellen. 139 waren es. Die Waldjugendspielekönnen sich über die Beteiligung auch nachacht Jahren nicht beklagen, was Annetta Matthiaszufrieden zur Kenntnis nahm. "Wir haben immerweit mehr Bewerber als wir überhaupt annehmenkönnen." Die Kombination aus sportlicher Betätigungund echten Wissensfragen scheint zu gefallen,mutmaßt die Leiterin des Jugendwaldheimes.
Dass das Wetter - wenn sich schon die Sonnenur selten blicken ließ - wenigstens trockenblieb, freute am Rande. Eigentlich spieledas keine Rolle, meinte Uschmann, der sichaufgemacht hatte, die Betreuer an den Stationenmit Tee und Kaffee zu versorgen. Da hattendie Gruppen annähernd die Hälfte der Stationenpassiert. 15 Gruppen, 15 Stationen. Rund umden Spitzberg war der Trubel eingeplant.
Kenntnisse zu vermitteln, die, so beschriebUschmann Sinn und Zweck der Waldjugendspiele,im weitesten Sinne an das Ökosystem Wald heranführensollen. Was sich im Wald verbirgt, solltendie Schüler auf spielerische Art entdecken.Und das taten sie einen Vormittag lang. Mitganz unterschiedlichen Absichten, ganz unterschiedlicherKonzentration. "Es ist wie in jedem Jahr:Was an den Stationen von den Gruppen geleistetwird, kann man kaum vergleichen", wies ForstamtsmitarbeiterinElke Bartsch auf offensichtliche qualitativeDifferenzen hin. "Manche", erzählte sie, "rennendoch prompt am Ameisenhaufen vorbei." Schlechtfürs Punktekonto, wenn sich die Station genaudamit beschäftigt. Doch Uschmann wusste: "Abgerechnetwird zum Schluss." Was hier nicht so klappte,holte man eben später wieder raus. Ganz nachBelieben. Dass die Aufgaben "eigentlich ganzleicht" waren, meinte Maria Krüger aus Rodleben.Jan Handrich und Max Apel aus Roßlau zeigtensich vor allem bei den sportlichen Aufgabengut gerüstet und fanden es "ganz gut hierim Wald, auf alle Fälle besser als in derSchule".
Beim Baumstämme schleppen, Fährten zuordnen,Tierarten erkennen waren Lindauer Sekundarschülerunschlagbar. Sie sind die Sieger der 8. Waldjugendspiele.