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Zwischenstopp am Muldestausee

11.02.2010, 17:47

SCHLAITZ/MZ/LA. - Diese Frage von Marvin lässt Susanne Grießbach, eine der beiden Leiterinnen dieses Informationszentrums für Umwelt und Naturschutz, das zum Amt für Naturschutz und Forsten des Landkreises Anhalt-Bitterfeld gehört, gar nicht erst lang im Raum stehen und beginnt zu erklären. Sie erzählt, dass es diese Karte, die anschaulich belegt, wo überall jene 20 Fischadler zu Hause sind, die im vergangenen Jahr auf dem Fischaderhorst mit der Live-Kamera in Schlaitz gesichtet wurden, noch gar nicht so lange gibt.

Eine Kamera an einem Fischadlerhorst? Die Neugier der Kinder ist geweckt. "Woher man weiß, wo die Tiere Leben, ist an den Fußringen abzulesen, die den jungen Fischadlern noch im Nest angelegt werden", erzählt Frau Grießbach weiter. Diesen Daten sei allerdings nicht nur zu entnehmen, wie alt die Tiere sind und wo sie geboren wurden, sondern auch die Flugruten zum Winterquartier und zurück können davon abgeleitet werden. "Wie?" Diese Frage hatte Susanne Grießbach erwartet und berichtet darüber, dass von ihrer Einrichtung alle gesammelten Daten über die Fischadler an die Vogelwarte Hiddensee gemeldet werden - eine von drei Vogelwarten in ganz Deutschland. Weitere befinden sich auf der Insel Helgoland beziehungsweise in Radolfzell am Bodensee. In diesen, sagt Susanne Grießbach weiter, laufen alle Daten zusammen und können auch von dort abgerufen werden.

Das finden aber nicht nur die Kinder höchst interessant und treten näher an die Karte heran. Dabei bemerken sie ganz richtig, dass die Sticker unterschiedliche Farben haben, und ihnen wird erläutert, dass der rote den Horst mit der Live-Kamera kennzeichnet und die gelben Sticker die übrigen Fischadler-Horst im Altkreis Bitterfeld. Und noch eins wird dabei deutlich, dass es eine Konzentration rund um die Goitzsche und des Muldestaussees bis hin nach Burgkemnitz mit seinen Seen, aber auch Möst und Schierau - die an der Mulde liegen - gibt. Dieses Gebiet sei eines der Schwerpunkte in Sachsen-Anhalt, bestätigt die Leiterin des Hauses.

Diese Tafel nebst Protokollen und Auflistungen sowie der große Bildschirm, auf dem ab März wieder live in die "gute Stube" der Fischadler geschaut werden kann, sei aber noch nicht alles zum Thema Fischadler. "Wir sind gegenwärtig dabei, ein Power-Point-Programm zu erarbeiten, damit die Besucher parallel zur Livecam sich individuell informieren können. Auf dem Gerät konnte man sich bisher zwar schon Vögel mit den dazu gehörigen Stimmen anhören, doch künftig wird man sich auf diesem Gerät Informationen anschauen können, die andere vielleicht nicht so interessieren", blickt Susanne Grießbach voraus.