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Wolfen-Nord Wolfen-Nord: Neue Eigenheimsiedlung geplant

Von Christine Färber 12.02.2015, 12:58
Die frühere Anne-Frank-Schule in Wolfen-Nord ist die längste Zeit eine Ruine gewesen. Bald beginnt hier rege Bautätigkeit.
Die frühere Anne-Frank-Schule in Wolfen-Nord ist die längste Zeit eine Ruine gewesen. Bald beginnt hier rege Bautätigkeit. Thomas Ruttke Lizenz

wolfen - Wolfen-Nord wird wieder mehr Liebhaber finden. Davon ist jedenfalls Roman Niehaus überzeugt. Sonst wäre er wohl auch nicht mit der verrückten Idee in die Region gekommen, dort eine ganze Eigenheimsiedlung zu errichten.

Der Bauunternehmer aus Remagen (Rheinland-Pfalz) will es wissen. 2013 hat er die Anne-Frank-Schule in Wolfen-Nord samt dazugehörendem Gelände, die zur Versteigerung standen, für summasummarum 90 000 Euro erworben. Dazu gekauft von der Stadt Bitterfeld-Wolfen hat er weitere 10 000 Quadratmeter Fläche, die sich Richtung Bobbau erstrecken. Dort soll die Siedlung wachsen. Vor allem junge Familien mit Kindern, sagt Niehaus, will er dafür begeistern, als Mieter einzuziehen oder das eigene Haus zu kaufen.

„Ich persönlich finde die Lage hier sehr schön. Und die Infrastruktur ist perfekt“, sagt er und kommt ins Plaudern: „Wenn ich ehrlich bin, ich wollte erst gar nicht hin. Ich habe nur Bitterfeld gehört ... Aber dann habe ich die Lage gesehen: Kindereinrichtung, Schule, Einkaufsmarkt - alles da. Und der See vor der Tür. Das ist doch toll.“

Bereich soll nachhaltig aufgewertet werden

Der Stadt, sagt der Chef des Geschäftsbereichs Bauwesen und Stadtentwicklung, Stefan Hermann, komme das Projekt gelegen. „Solche neuen Wohnformen in der Nordstadt entsprechen unseren Vorstellungen“, sagt er. „Und diesen zentralen Bereich, in dem die Häuser entstehen, wollen wir nachhaltig aufwerten.“ Dazu, meint er, sei das Projekt geradezu angetan.

An Erfahrung, erklärt Bauunternehmer Niehaus, mangele es ihm nicht. Seine Firma Loft Am Rhein GmbH, ein Familienbetrieb, den er vor 30 Jahren gegründet hat, baue in ganz Deutschland. „Gerade haben wir in Remagen ein großes altes Kloster zu einer Wohnanlage umgebaut“, erklärt er.

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Nun also Wolfen-Nord. In diesen Tagen sollen auf dem ehemaligen Schulareal Baufreiheit geschaffen und unter anderem die ersten Bäume gefällt werden. Spätestens im Mai werden Bagger und Baufahrzeuge auf dem Gelände stehen und die Arbeiten beginnen. Viel sei zu tun, sagt der Unternehmer. Einzig der Rohbau des Schulhauses bleibt bestehen. Bedauerlich sei, dass die Stadt vor nicht allzu langer Zeit noch vier Millionen Euro in den Umbau und die Sanierung des Gebäudes gesteckt habe.

Konkurrenz belebt das Geschäft

Niehaus selbst wird nun „einige Millionen“ investieren, um seine Vorstellungen in Wolfen-Nord wahr werden zu lassen. Knapp 100 neue Häuser - bei angestammten Wohnungsunternehmen wirft das Fragen auf. Die wischt Hermann weg: „Jedes zusätzliche Angebot auf dem Wohnungsmarkt ist Konkurrenz. Mal lax gesagt: Konkurrenz belebt das Geschäft. So muss jeder seine eigenen Projekte hinterfragen.“

Das bringt Niehaus nicht aus der Ruhe. Sein Projekt steht und es sieht so aus: Das Schulhaus selbst wird so umgebaut, dass daraus 23 Einfamilien-Reihenhäuser entstehen, erklärt er. „Jedes hat seinen eigenen Eingang und Garten.“ Um das Kerngebäude herum gesellen sich dann im Abstand weitere 70 Eigenheime, die jeweils als Doppelhäuser angelegt sind. „Das wird eine sehr familienfreundliche Siedlung werden“, ist der Bauunternehmer aus dem Rheinland ebenso überzeugt wie die Stadt, so der zuständige Bereichsleiter. In solchen Angeboten sieht Hermann ein wirksames Mittel, dass die Leute in der Region bleiben und nicht mehr in Scharen wegziehen. „Neben Neubau wird es allerdings auch weiterhin Abriss geben. Wir müssen der Nachfrage entsprechen.“ (mz)